Verletzungen: So viele Spiele verpassten die Pechvögel des FC Bayern München

München - In der 81. Minute war es soweit: Das Publikum in der Allianz Arena erhob sich für den Mann, der immer wieder durch schwerste Verletzungen zurückgeworfen wurde – und sich jedes Mal wieder zurückgekämpft hat: Holger Badstuber wurde am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg eingewechselt. Wegen muskulärer Probleme fiel der 27-Jährige zuletzt für rund zwei Monate aus. Zuvor musste er wegen einer Verletzung am Sprunggelenk sogar rund vier Monate pausieren. Jetzt ist er wieder da – für Trainer Carlo Ancelotti eine weitere Option in der Innenverteidigung.
Allgemein fällt auf, dass sich immer mehr Spieler schwer verletzen. Alleine in dieser (noch jungen) Saison hat es etliche Akteure erwischt: Dominik Kohr, Karim Bellarabi, Lukas Klostermann, Luca Caldirola oder zuletzt auch Breel Embolo. Bis auf Augsburgs Kohr fallen sämtliche Akteure mindestens für die gesamte Hinrunde aus.
"Jeder, der Fußball liebt, will, dass Holger gesund bleibt"
Die hohe Dichte an Verletzungen ist unter anderem auch auf den äußerst straffen Spielplan zurückzuführen. Englische Wochen mit mehreren Spielen in einer Woche, dazu spielen manche Mannschaften in mehreren Wettbewerben. Doch auch persönliches Pech und eine größere Verletzungsanfälligkeit spielen eine Rolle. So gibt es neben häufig verletzten Spielern auch jene, die kaum ausfallen und beinahe jedes Spiel für ihre Mannschaft bestreiten.
Badstuber verpasste 218 Spiele
Das Wettportal "bwin" hat die "Dauerbrenner" und "Pechvögel" der Bundesliga-Mannschaften untersucht. Seit 2010 haben die Bayern insgesamt 357 Pflichtspiele absolviert – der Dauerbrenner des deutschen Rekordmeister ist definitiv Philipp Lahm. Der 32-Jährige stand bei insgesamt 307 Partien auf dem Platz. Der Außenverteidiger fiel lediglich in der Saison 2014/15 für längere Zeit aus – damals fehlte er der Mannschaft für insgesamt 17 Spiele.
Hingegen hat Holger Badstuber von den 357 Spielen ganze 218 verpasst – wegen seiner acht Verletzungen fiel er insgesamt 1.095 Tage aus. Seit 2010 laborierte Badstuber an einer Schambeinreizung, einem Muskelfaserriss, zwei Kreuzbandrissen, einem Sehnenriss, einem Oberschenkelmuskelriss und einer Sprunggelenksverletzung. Hinzu kommen, wie zuletzt, kleinere muskuläre Probleme.
Robben und Ribery: (Noch) kein Ersatz in Sicht
Doch auch andere Spieler der Bayern sind verletzungsanfällig. Anders als Badstuber verletzen sie sich öfter, fallen dafür aber für kürzere Zeit aus. Beispiele sind unter anderem Arjen Robben und Franck Ribéry. Beide Flügelflitzer waren seit 2010 insgesamt 29 Mal verletzt – Robben verpasst 129 Spiele, Ribéry 125.
Aktuell bessert sich die Personallage für Trainer Carlo Ancelotti wieder. Dem Italiener steht beinahe der gesamte Kader zur Verfügung. Lediglich auf zwei Spieler muss er derzeit noch verzichten: Franck Ribéry und Rafinha.
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