"Wäre auch für Max gut, wenn er endlich begreift": FC-Bayern-Patron Hoeneß wird bei Eberl deutlich

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Update 07. September, 13.10 Uhr: Hoeneß legt gegen Babbel kurz darauf nochmal nach: "Das ist so unwichtig, wie wenn in China ein Radl umfällt", sagt er und wird vom Moderator korrigiert: "Einen Sack Reis." Hoeneß kontert trocken: "Die haben jetzt halt mehr Radl."
Stefan Effenberg pflichtet Hoeneß bei: Babbels Aussage sei "Bullshit, das ist Populismus", erklärt der ehemalige Bayern-Profi.
Update 07. September, 13.02 Uhr: Auch Markus Babbel bleibt bei seinem Rundumschlag nicht aus: "Der hat in der gesamten Szene gar keinen Einfluss. Der kann gern etwas sagen, aber das interessiert gar keinen. Das darf er gern sagen, wir leben Gott sei Dank immer noch in einer Demokratie." Der Ex-Bayern-Spieler hatte ihm zuvor unterstellt, dem Verein mehr zu schaden als zu nützen.
Auch den Vorwurf, er könne beim FC Bayern nicht loslassen, weist Hoeneß entschieden zurück: "Ich gebe vielleicht alle Vierteljahre ein Interview. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht loslassen kann. Und wenn ich mir mal Gedanken zum FC Bayern mache, dann werde ich das wohl sagen dürfen."
Hoeneß mit deutlicher Eberl-Kritik: "Es wäre auch für Max gut, wenn er endlich begreift, dass man das auf mehrere Schultern verteilt"
Update 07. September, 12.53 Uhr: Und Hoeneß legt weiter nach mit der Kritik an seinen Sportboss: "Es wäre auch für Max gut, wenn er endlich begreift, dass man das auf mehrere Schultern verteilt." Er glaube, der Sportvorstand habe das Gefühl, er müsse alles allein machen.
Ein klares Bekenntnis zu Eberl bleibt aus: "Er hätte gerne einen Spieler gekauft, aber wir kennen unseren Kassenstand, der ist genauso wichtig wie der sportliche Erfolg. Aus den Möglichkeiten, die er hat, macht er gute Dinge." Moderator Florian König hakt nochmal nach: "Hab ich mich einmal gegen ihn gestellt? Ich halte nichts von Lippenbekenntnis. Entscheidend ist, wie wir zusammenarbeiten."

Update 07. September, 12.47 Uhr: Der 73-Jährige hat allerdings einen Rat an Eberl, den er dem Bayern-Sportboss auch schon persönlich mitgeteilt hat: "Was mir nie gefallen hat: Wenn man Ende August viele Transfers macht, ist es immer teuer und man bekommt auch nicht immer die Spieler, die man haben will. Wenn man Ende August noch mittendrin ist im Strudel, wird es schwierig. Er muss schauen, dass er im Juni, Juli die Transfers macht, wenn die großen Teams noch nicht aktiv sind." Und fügte an: "Für uns als Aufsichtsrat wäre es schöner, gar nicht eingreifen zu müssen. Wir müssen aber eingreifen, wenn wir das Gefühl haben, es läuft etwas nicht richtig."
Uli Hoeneß mit Seitenhieb an Lothar Matthäus
Update 07. September, 12.40 Uhr: Nun geht es um die Personalie Max Eberl. Die Gerüchte, um seinen Rücktritt stimmen nicht, laut Hoeneß. "Das waren Gerüchte. Damit kann ich nichts anfangen. Die Personalie Eberl war überhaupt kein Thema. Wenn er so denken würde, dann müssen Sie ihn selbst fragen. Es war eine schwierige Zeit für ihn, weil er von außen unter Druck gesetzt wurde." Hoeneß räumt ein, dass es durchaus auch mal unterschiedliche Meinungen gebe – die habe er mit Karl-Heinz Rummenigge allerdings ebenfalls immer wieder gehabt. "Max ist da sehr empfindlich", fügt er an.
Hoeneß stellt zudem klar: "Wenn ein Transfer nicht klappt, ist nicht der Einzelne schuld, sondern wir alle." Es gebe keinen "Eberl-Transfer" und auch keinen "Hoeneß-Transfer".
Update 07. September, 12.10 Uhr: Und jetzt läuft Hoeneß völlig zur Höchstform auf. Es geht um seinen Erzfeind Lothar Matthäus. Auf die Frage nach seinem Verhältnis zum ehemaligen Bayern-Spieler, erklärte Hoeneß, es habe sich nicht verbessert und schob einen Seitenhieb hinterher: "Weil ich festgestellt habe, dass er noch keine neue Tasse gefunden hat."

Die Doppelpass-Runde wirft ein, dass Matthäus bei Woltemade ja recht hatte mit der Summe, die er nannte. "Da hat er Glück gehabt", entgegnet Hoeneß mehrfach trotzig. "Der Lothar fühlt sich jetzt im Recht, aber das gebe ich ihm nicht."
Hoeneß nennt spannende Vertragsdetails zu Nicolas Jackson
Update 07. September, 12.03 Uhr: Hoeneß über die Talente-Situation beim FC Bayern. "Es ist natürlich schwierig beim FC Bayern. Karl ist ein super Spieler - und das mit 17. Ich bin extra mal nach Zürich geflogen, um den mal ein ganzes Spiel über zu sehen. Vincent Kompany hat uns zugesagt, dass er in dieser Saison den ein oder anderen einbauen möchte."
Update 07. September, 11.55 Uhr: Bei der Frage über den Transfer-Sommer vom redet sich Hoeneß nun völlig in Rage und nennt spannende Details: Der Produzent eines Clips, der kurz zuvor in der Sendung eingespielt wurde, hätte "über die Gedanken des FC Bayern keine Ahnung". Hoeneß erklärt: "Die Hauptsache ist, dass wir beim FC Bayern mit diesem Transfer-Sommer sehr zufrieden sind. Wir sind der eigentliche Gewinner", so der Klub-Patron. Man habe eine Mannschaft zuvor gehabt, die sehr stark sei, die man nicht um drei, vier Spieler ergänzen musste. "Natürlich hätten wir gerne Florian Wirtz gehabt, aber für 150 Millionen hätten wir den nie gekauft." Auch Nick Woltemade sei finanziell nicht möglich gewesen. "Das ist ja wie Monopoly, rücke vor zur Schlossallee, dann kommt irgendein Scheich und dann kannst du kaufen." Hoeneß legt zudem offen, dass Bayern 13,5 Millionen Euro für Neuzugang Nicolas Jackson bezahlt habe, weil der Spieler drei Millionen Euro übernommen habe. Zudem muss der Stürmer 40 Spiele von Anfang an machen, um fest verpflichtet zu werden: "Die macht der nie", erklärt Hoeneß und offenbart damit einige Vertragsinhalte. Zudem sagt Hoeneß abschließend zu diesem Thema: "Wenn wir feststellen, dass wir international gut drauf sind, können wir im Januar nochmal nachlegen", weil man "genug Geld" auf dem Konto habe.
Nach 0:2 gegen die Slowakei: Hoeneß mit klarer Botschaft an Bundestrainer
Update vom 07. September, 11.15 Uhr: Trotz des 0:2-Debakels gegen die Slowakei hält Uli Hoeneß Bundestrainer Julian Nagelsmann noch für den Richtigen. Er sieht die Gründe woanders: "Wir müssen wieder mehr über Fußball reden, nicht nur über Transfers. Die letzten Wochen und Monate wurde hier in Deutschland nur noch über Transfers, Transfers gesprochen. Wir müssen wieder über die Basics reden, über Fußball, um das geht es", so Bayerns Ehrenpräsident.
Allerdings äußerte der 73-Jährige auch Kritik an Nagelsmann: "Was mir überhaupt nicht gefällt, dass viele Trainer ständig etwas verändern. Wir spielen nie mit derselben Mannschaft und eingespielt sein, ist so wichtig in diesem Geschäft. Der junge Collins (Collins Nnamdi, Anm. d. Red.) soll etwas spielen, was er noch nie gespielt hat. Und das schlimmste für mich ist, wenn du während eines Spiels von der Vierer- auf die Dreierkette umstellst, davon halte ich überhaupt nichts. Denn die Trainer müssen immer wissen, nicht sie gewinnen die Spiele, sondern die Mannschaft."

Uli Hoeneß bei der Jubiläumssendung als Star-Gast dabei
Der "Doppelpass" feiert am Sonntag (7. September, 11 Uhr) sein 30-jähriges Jubiläum. Und Stargast in der Sonderausgabe des Fußballtalks ist kein Geringerer als Uli Hoeneß. Unvergessen und legendär waren seine bisherigen Auftritte in der Kult-Sendung. Sei es seine spektakulären Wut-Anrufe, wie beispielsweise in der Kokain-Affäre um Christoph Daum oder seine Klartext-Rede am Telefon gegenüber dem heutigen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig.
Aber auch vor Ort in der Sendung am Münchner Flughafen sorgte der Ehrenpräsident des FC Bayern für spektakuläre Auftritte. So blieben seine Aussagen über Lothar Matthäus ("Solange ich und der Kalle Rummenigge etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion") oder 2021 nach dem EM-Aus der DFB-Elf gegenüber Toni Kroos, als Hoeneß dessen Spielweise scharf kritisierte ("Toni Kroos hat in diesem Fußball nichts mehr verloren", er sei "das Hauptproblem" der DFB-Elf gewesen) in Erinnerung.
Hoeneß mit deutlicher Kritik am Transfermarkt
Und auch an diesem Sonntag darf sein Erscheinen im Doppelpass mit Spannung erwartet werden. Läuft der 73-Jährige wieder zu Höchstform auf? Zuletzt zeigte sich Hoeneß entsetzt über die jüngsten Entwicklungen auf dem internationalen Transfermarkt. "Ich war fassungslos, was die letzten sechs, acht Wochen im internationalen Fußball los war", sagte er bei einer Veranstaltung der Deutschen Fußball Liga in Berlin. Die hohen Summen, die im Sommertransferfenster bewegt wurden, bezeichnete Hoeneß als "völlig gaga" und meinte: "Irgendwann sagt der Bürger: Sind die völlig bekloppt?"
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