Uli Hoeneß: „Gespielt wie eine Final-Mannschaft"
MÜNCHEN - Nach dem 1:0-Sieg des FC Bayern München gegen Olympique Lyon im Halbfinal-Hinspiel der Champions League äußerte sich Club-Präsident Uli Hoeneß hoch zufrieden und kritisierte den Platzverweis für Franck Ribéry.
Hat der FC Bayern im Halbfinal-Hinspiel wie eine Mannschaft gespielt, die ins Champions-League-Finale gehört?
Hoeneß: „Die Leistung war von der ersten bis zur letzten Minute überragend. Wir haben so gespielt, wie eine Final-Mannschaft spielen muss. Lyon ist total an die Wand gespielt worden über weite Strecken. Vor allem, als wir zu zehnt auf dem Platz waren, haben wir das Spiel trotzdem kontrolliert. Wir hätten eigentlich mindestens ein zweites Tor verdient gehabt. Aber da wir kein Gegentor kassiert haben, haben wir mit dem 1:0 eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.“
Wie beurteilen Sie die Rote Karte von Franck Ribéry?
„Ich glaube, dass man die nicht geben kann. Das ist ein Foul von vorne gewesen, nicht von hinten und auch nicht von der Seite. Ob man überhaupt etwas machen kann, ist fraglich, aber wenn, dann muss man Gelb geben. In so einer Situation Rot zu geben, halte ich für sehr fragwürdig.“
Mit welcher Sperre rechnen Sie?
„Jetzt müssen wir abwarten. Jetzt spielen wir erstmal das Rückspiel in Lyon und dann sehen wir weiter. Aber eines ist klar, in Lyon kann er nicht spielen.“
Fahren Sie mit einem guten Gefühl nach Frankreich?
„Wenn die Mannschaft mit so einer Moral Fußball spielt wie am Mittwoch, kann sie Berge versetzen. Ich glaube, wir können nicht total entspannt nach Lyon fahren, aber mit großer Zuversicht. Wenn die Mannschaft so spielt wie heute, haben wir gute Chancen, ins Endspiel zu kommen.“
Wie bewerten Sie die Leidenschaft des Teams in den letzten Wochen?
„Ich bewundere die wahnsinnige Energieleistung. Man kann stolz sein auf diese Mannschaft. Was sie leistet seit Wochen, ist überragend.“
Was sagen Sie zu Arjen Robben, dem Mann der entscheidenden Tore?
„Sie müssen aufhören, immer nur einen herauszuheben. Wenn eine Mannschaft so fightet, sollte man damit aufhören.“
Aber es ist doch auffällig, dass immer wieder er das entscheidende Tor schießt, oder?
„Ja, aber er hat auch 25 Millionen Euro gekostet. Da muss er auch ein bisschen mehr leisten als die, die zwei Millionen kosten.“
Aufgezeichnet von Klaus Bergmann, dpa