Tutto bene am Lago di Garda

Die Stimmung im Bayern-Trainingslager in Arco ist entspannter als im Vorjahr – die AZ listet die Gründe auf.
Patrick Strasser |
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Neue Bilder aus dem Trainingslager der Bayern: Ribéry ist wieder am Ball und Neuer nimmt die Hürden
dapd Neue Bilder aus dem Trainingslager der Bayern: Ribéry ist wieder am Ball und Neuer nimmt die Hürden

Die Stimmung im Bayern-Trainingslager in Arco ist entspannter als im Vorjahr – weil Cheftrainer Heynckes auf Lockerheit setzt, weil die Fans voll dabei sind – und weil es im Team wieder passt

Riva - Das härteste Trainingslager aller Zeiten – früher war das eine gern genommene Übertreibung seitens der Bayern-Verantwortlichen, um den eigenen Spielern wie der Konkurrenz zu zeigen, was sie erwartet. In den Tagen am Gardasee trifft der Härtegrad wohl nur auf die Fans zu. Stechender Sonnenschein – und dann noch Liegestütze.

Freiwillig natürlich. Auf der Gegentribüne des Stadions von Arco machten sich knapp Hundert Fans der „Schickeria”-Ultras den Spaß, die Konditionseinheit ihrer Helden noch zu toppen. Gruppen-Liegestütze mit lautem Zähl-Appell. Der bisherige Rekord: 50. Aufgestellt am Mittwochvormittag. Die Spieler blickten erstaunt hinüber und applaudierten nach getaner Arbeit, Präsident Uli Hoeneß klatschte begeistert in die Hände. Perfektes „Mia san mia”. Wenn ihr schuftet, schuften wir auch. Ein Team.

Die Woche im Trentino ist zwar kein Spaß-Lager als wäre es ein Landschulheim-Ausflug, dafür wird zu hart trainiert, dennoch ist die Stimmung heiter bis locker – auf und außerhalb des Trainingsplatzes. Die Faktoren:

Die Übungen: Vormittags stehen technisch-taktische Übungen im Vordergrund, am Nachmittag lässt sich Jupp Heynckes stets etwas Besonderes einfallen. Zum Beispiel: ein Gruppen-Slalom durch einen Stangenparcours. Erst zu zweit, dann zu viert, als Höhepunkt zu sechst – Hand in Hand. Die Spieler johlten und feixten. Die Gruppe, die das Spielchen verlor, musste zur Strafe Liegestütze machen. Inklusive Nachmache auf den Tribünen. „Das sieht super aus, hat mir gut gefallen”, sagte Arjen Robben, „wir brauchen die Fans nächste Saison, die Zusammenarbeit muss auch hier stimmen.”

Die Fans: Jedes Training am Gardasee ist öffentlich, unter Heynckes wird es auch an der Säbener Straße weniger geheime Einheiten geben. Nach jedem Training in Arco schreiben die Profis Autogramme, posieren für Fotos. Manuel Neuer winkt der „Schickeria” zu, die Neugierigen auf der Tribüne schunkeln bei Bayern-Hymnen über Lautsprecher.

Der Teamgeist: Trotz des hohen Konkurrenzdrucks hat es Heynckes in der ersten Woche geschafft, die Stimmung hoch zu halten. „Letztes Jahr hatten wir innerhalb der Mannschaft einige Probleme”, erklärte Robben, „es ist gut für alle, wenn es nun keine Spannungen im Verein gibt.” Abends sitzen die Spieler zusammen, spielen Karten (auch Neuer beherrscht Schafkopf) oder Tischtennis. Robben: „In den letzten fünf Spielen hat man sehen können, dass es mehr Spaß gemacht hat, der Druck war weg. Viele Spieler haben sich wieder frei gefühlt.” Und zwar nach der Entlassung von Louis van Gaal.

Jupp Heynckes: Der neue Trainer sieht sich als „Beobachter, als Moderator”. Bei den Spielern kommt das an. Robben: „Ich habe einen sehr guten Eindruck. Der große Unterschied ist: Es ist außerhalb des Platzes alles lockerer.” Unter van Gaal waren sogar Sitzordnung und Reihenfolge am Buffet vorgeschrieben.
So hatte auch Präsident Uli Hoeneß bei seinem 24-Stunden-Besuch bis Mittwochnachmittag große Freude, er kam auf Wunsch von Kumpel Heynckes vorbei. Sportdirektor Christian Nerlinger, sichtlich drahtiger, nutzte die Zeit für einen Kick mit den Physios.

Es sitzt beim FC Bayern. Tutto bene am Lago die Garda.

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