Turiner Kriegsrhetorik: Rummenigge rüffelt Vucinic
Juve-Stürmer Mirko Vucinic hatte vom "Krieg gegen die Deutschen" gesprochen. Rummenigges Konter: "Hat im Fußball nichts verloren." Auch für Ehrenpräsident Franz Beckenbauer gibt es einen kleinen Rüffel.
München - Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat vor dem Abflug der Bayern nach Turin zum Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel die Wortwahl von Juve-Stürmer Mirko Vucinic kritisiert. Der hatte nach dem 2:0 Juves gegen Pescara davon gesprochen, dass die Bayern am Mittwoch "ein Krieg gegen die Deutschen" erwarten würde. "Es wird keine angenehme Atmosphäre für die Bayern sein", so Vucinic weiter.
Rummenigge dazu: "Er hat eine Wortwahl benutzt, die daraus schließen lässt, dass die Italiener sich noch nicht aufgegeben haben. Ich mag das Wort Krieg in Zusammenhang mit Fußball überhaupt nicht", so Rummenigge und gab Vucinic noch eine kleine Lektion in Sachen Geschichte: " Das ist unangebracht, das hat im Fußball nichts verloren. Erst recht nicht, wenn das von einem Spieler aus Montenegro benutzt wird", sagte Rummenigge und erinnerte an den Krieg auf dem Balkan in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Nicht einverstanden war Rummenigge auch mit der Häme von Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer über Juve-Torwart Gianluigi Buffon (35), der den viermaligen Welttorhüter nach dem Hinspiel vor einer Woche als „Rentner“ bezeichnet hatte. Er habe Beckenbauer am Sonntag getroffen, sagte Rummenigge, „da hat er selbst gesagt, dass die Wortwahl nicht sehr glücklich gewesen ist. Wir sprechen über einen Torwart, der Weltmeister und mehrmals italienischer Meister gewesen war. Da ist ein gewisser Respekt angebracht."