Trotz Costa: Robben "vermisst" Ribéry
Im Spiel gegen den HSV zeigte vor allem ein FCB-Spieler eine besondere Leistung: Douglas Costa. Trotz seines Auftritts vermisste Arjen Robben einen bestimmten Kollegen.
München - Es war das Tor des Abends, ein Treffer, den sonst bei den Bayern nur Arjen Robben auf diese Weise schießt. Douglas Costa kurvte von der rechten Außenbahn nach innen, er zeigte dieses Abkippen, das Robben in seiner Bayern berühmt gemacht hat, das aber nicht zu verhindern ist, obwohl man vorher weiß, was passiert. Der brasilianische Neuzugang schlich sich frei, er schlenzte den Ball aufs Tor, unhaltbar für HSV-Keeper Rene Adler schlug der Ball im linken Eck ein (87. Minute).
Costas Tor war der passende Schlusspunkt dieses Bundesliga-Erföffnungsspiels, weil er vom besten Spieler des Abends kam. "Er wird viel Lob bekommen", sagte Pep Guardiola anerkennend nach dem 5:0-Triumph der Bayern über chancenlose Hamburger. Dann schickte der Bayern-Trainer aber gleich eine Warnung raus: "Wir müssen ihm helfen, unten zu bleiben."
Lesen Sie auch: Pokal-Kracher in der 2. Runde: VfL Wolfsburg empfängt FC Bayern!
Guardiola ist wie das Münchner Publikum begeistert vom 30-Millionen-Mann, der vor der Saison von Schachtjor Donezk nach München gewechselt war. "Jeder Trainer der Welt will so einen Spieler", schwärmte Guardiola vor dem HSV-Spiel. Das Dribbling sei die besondere Qualität des 24-Jährigen. Und wer Costa seit seinem Wechsel beobachtet, kann Guardiola nur zustimmen. Der Brasilianer bringt eine Dribbel- und Beschleunigungsstärke ins Bayern-Spiel ein, die sonst nur Robben und Franck Ribéry bieten können. Das zeigte Costa mehrfach in der Vorbereitung und nun auch gegen den HSV.
Costa kann aber noch mehr, als unglaublich schnell laufen. Beispiel gefällig? Thomas Müllers Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 legte er mit einer fantastischen Außenrist-Flanke vor. "Er ist ein Talent, eine Extra-Waffe", lobte später Sprint-Kollege Robben. "Er hat riesige Qualität im Eins-gegen-Eins. Es ist gut, dass er bei uns ist. Vorher waren da nur ich und Franck."
Lesen Sie auch: FC Bayern mit programmiertem Auftaktsieg: 5:0 gegen überforderten HSV
Robben selbst agiert momentan noch nicht auf seinem besten Niveau. Die lange Verletzungspause gegen Ende der vergangenen Saison hat seinen Rhythmus gestört, gegen den HSV nahm Guardiola ihn nach 65 Minuten vom Feld. Wirklich schlimm ist die aktuelle Situation aber nicht für Robben, sondern für Ribéry. Der Franzose fehlt nun schon seit März. Comeback-Zeitpunkt? Offen.
"Es ist im Moment schwierig für ihn, auch für seinen Kopf", sagte Robben, der sich mit Verletzungen wahrlich gut auskennt. "Wir unterstützen ihn, wir hoffen, dass er bald wieder spielen kann. Ich vermisse das schon, unsere gemeinsame Zeit auf dem Platz. Entweder war er in der Vergangenheit verletzt oder ich. Seit langer Zeit war das nicht so, dass wir zusammen spielen konnten. Das muss wieder kommen."
Robben und Ribéry werden noch brauchen, bis sie wieder den Unterschied bei Bayern machen. So lange können sie auf Douglas Costa vertrauen.