Toni & Klose: Kollege gesucht

Audio von Carbonatix
MÜNCHEN - Rafinha soll für die rechte Abwehr-Seite kommen - wo der FC Bayern für die nächste Saison personell noch nachbessern muss.
Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden, der Verbleib des Trainers ebenso wenig. Doch Bayerns Planungen für nächste Saison laufen. Zwei Stunden habe man sich über Transfers unterhalten, erzählte Jürgen Klinsmann unlängst. Dass neben Rechtsverteidiger Rafinha, der in der nächsten Saison aus Schalke nach München wechseln soll, weitere Transfers nötig sind, ist unstrittig. Der Bayern-Kader im Check:
Tor: Hier scheint vieles möglich, die Rückkehr Michael Rensings als Stammtorhüter allerdings eher nicht. Sollte Klinsmann bleiben, könnte auch Hans-Jörg Butt bleiben, als Nummer eins. Sogar der im vergangenen Herbst von Klinsmann schon mal anvisierte Aufstieg der Nummer drei Thomas Kraft scheint nicht unmöglich. Andererseits bekundete Nationaltorwart Robert Enke Interesse: In München könnte er sich mit Blick auf die WM 2010 international präsentieren, anders als jetzt in Hannover.
Abwehr: Am drängendsten sind die Probleme auf der Außenbahn. Außer Philipp Lahm gibt es keinen Spieler von internationalem Format. Selbst wenn Rafinha kommt, fehlt noch ein Klassemann, um konkurrenzfähig zu werden. An die Innenverteidigung hat sich lange niemand mehr rangetraut. Souverän wirkte sie in dieser Defensiv-Desaster-Saison eher selten.
Mittelfeld: Der bereits verpflichtete Timoschtschuk wird einen zentralen Platz bekommen: den von van Bommel oder den daneben. Sollte Ribéry zum nächstgrößeren Geldtopf ziehen, könnte Zé Roberto wieder auf links landen. Ob sich für den von Gladbach kommenden Alexander Baumjohann gleich ein Stammplatz findet? Kaum. Die Ergänzungsspieler Ottl, Borowski, Sosa, Altintop? Bleiben Ergänzungen. Toni Kroos soll in einem Jahr als gestandener Profi aus Leverkusen zurückkommen. Einen „Zehner“ wird man sich wohl nicht leisten.
Sturm: 3+1 hieß die Hoeneß-Devise: drei Kracher plus ein Stand-by-Junior aus Hermann Gerlands Talentschuppen. Mit ein wenig Verletzungspech kann so ein Sparkurs schnell schiefgehen. Podolskis Job übernimmt Ivica Olic (noch HSV). Doch wer in der Champions League mitreden will, sollte vier Top-Stürmer haben, zumal für den Fall, dass Halbstürmer Ribéry wechselt und Luca Tonis Achillessehne ein Problem bleibt.
Fazit: Anders als vor dieser Saison, als Bayern null Euro für Ablösen ausgab, stehen Investitionen an.
Thomas Becker