Stuttgart: Labbadia bleibt, Macheda kommt

Die brisante Trainer-Personalie wird möglicherweise noch vor dem Süd-Gipfel am Sonntag gegen den FC Bayern geklärt
von  ps

Stuttgart - Die Vertragsverlängerung mit Bruno Labbadia ist
nur noch Formsache, die Verpflichtung von Stürmer Federico Macheda
hingegen schon perfekt. Vor dem prestigeträchtigen Süd-Schlager gegen
den übermächtigen FC Bayern (17.30 Uhr/Sky und Liga total) gibt der VfB Stuttgart bei seinen
Personalplanungen weiter Gas. „Es ist noch nichts unterschrieben. Der
Stand heute ist kein anderer als gestern“, sagte zwar ein Sprecher
des schwäbischen Fußball-Bundesligisten am Donnerstag der
Nachrichtenagentur dpa. Gleichzeitig räumte er aber ein, dass mit
Labbadia nur noch Details zu klären seien. Mehrere Medien
berichteten, der Trainer werde seinen Vertrag beim VfB bis 2016
verlängern.

   Während sich das Vertrags-Hick-Hack mit Labbadia seit Monaten
hinzieht, ist es beim Transfer des neuen Stürmers ganz schnell
gegangen. Erst erhielt Macheda von seinem englischen Club Manchester
United nur die Erlaubnis, am Donnerstag am VfB-Training teilzunehmen.
Dann wurde die Ausleihe bis zum Saisonende gleich perfekt gemacht -
Macheda erhält bei den Schwaben die Nummer 14.

   Weil der ehemalige Nationalspieler Cacau wegen eines
Kreuzbandrisses im linken Knie noch mehrere Wochen lang ausfällt,
steht Stuttgart in Vedad Ibisevic derzeit nur ein echter Stürmer zur
Verfügung. Der 21 Jahre alte Italiener Macheda soll die dringend
benötigte Alternative sein.

   Ob auch die Personalie Labbadia noch vor der ersten Heimpartie der
Rückrunde gegen die Bayern am Sonntag endgültig entschieden wird, ist unklar, letztendlich aber egal. „Uns
macht das keinen Stress“, versicherte Ibisevic, dass das Hin-und-Her
in der Trainerfrage die Profis nicht negativ beeinflusst habe. Der
bosnische Nationalstürmer fände es „gut“, wenn Labbadia bliebe. „Ich
arbeite mit dem Trainer gut zusammen“, sagte Ibisevic und lobte
dessen Qualitäten. „Erfahrung und Ehrgeiz zeichnen ihn aus.“ Als
ehemaliger Top-Stürmer wisse Labbadia zudem genau, wie er sich fühle:
„Wenn ich einen Elfmeter verschossen habe oder wenn ich ein Tor
erziele.“

   Ob Ibisevic auch gegen den souveränen Tabellenführer jubeln kann,
erscheint eher fraglich. „Bayern ist eine der besten Mannschaften der
Welt im Moment“, bescheinigte der 28-Jährige den Münchnern nicht nur
auf nationaler Ebene eine Ausnahmestellung. „Ich sehe keine Schwäche
bei den Bayern.“ Der VfB müsse kompakt stehen, da der deutsche
Rekordmeister das Spiel kontrolliere und viel Ballbesitz haben werde.
„Wir müssen dagegen halten und Torchancen verhindern.“

   Obwohl der Tabellenzehnte gegen den souveränen Spitzenreiter
krasser Außenseiter ist, hofft Ibisevic auf eine Überraschung.
„Fußball ist verrückt genug, dass es Ausnahmen gibt. Wir werden alles
dafür tun“, versprach der Stoßstürmer. Schließlich hat Stuttgart
einiges gutzumachen. Im Hinspiel kassierten die Schwaben eine
1:6-Klatsche und Ibisevic sah zudem Rot nach einem Kopfstoß gegen
Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng. „Das war das schlechteste Spiel,
seit ich in Stuttgart bin“, sagte er. „Und dann die blöde Szene mit
der Roten Karte.“

   Dies ist eines der wenigen negativen Erlebnisse für Ibisevic, seit
er vor einem Jahr von 1899 Hoffenheim für etwa 5,5 Millionen Euro zum
VfB kam. „Ich bin glücklich, damals den Schritt gemacht zu haben“,
betonte er. „Ich bin mit meiner Bilanz zufrieden.“ Seinem Ruf als
Torjäger wurde der Bosnier auch in dieser Saison mit bislang zehn
Treffern gerecht. Nachdem er beim Rückrundenstart gegen den VfL
Wolfsburg (0:2) wegen einer Gelb-Sperre fehlte, brennt Ibisevic nun
auf seinen Einsatz. „Ich bin fit, ausgeruht und habe eine gute
Vorbereitung“, versicherte er.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.