Streitfall Tanguy Nianzou: Droht dem FC Bayern schon wieder Knatsch wie bei Flick?
München - Am Samstag, nach dem Gewinn seiner zweiten Meisterschaft, war Tanguy Nianzou einer der glücklichsten Bayern-Spieler. Besonders die obligatorischen Weißbier-Duschen bereiteten dem 19-jährigen Franzosen große Freude, mit strahlenden Augen jagte er seinen Kollegen hinterher und überschüttete sie mit dem klebrigen Gerstensaft. Was für eine Gaudi!
FC Bayern will Tanguy Nianzou angeblich verleihen
Die Frage ist nur: Wird Nianzou auch bei der nächsten Titelfeier der Münchner dabei sein?
Laut der französischen Zeitung "L'Équipe" gibt es beim FC Bayern Überlegungen, den Abwehrspieler zu verleihen, um ihm mehr Spielpraxis geben zu können. Besonders Trainer Julian Nagelsmann soll diese Variante bevorzugen. Der Coach wünscht sich stattdessen die Verpflichtung eines gestandenen Defensivspezialisten, da Niklas Süle den Klub verlässt und zu Borussia Dortmund wechselt.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic setzt hingegen auf eine interne Lösung mit Benjamin Pavard und eben ihm: Nianzou.
Nianzou mit 20 Pflichtspieleinsätzen beim FC Bayern
In dieser Saison kam der frühere Jugendspieler von Paris Saint-Germain in 20 Partien zum Einsatz, zuletzt zeigte die Formkurve bei ihm nach oben. Allerdings hat Nianzou auch immer wieder Aussetzer drin - wie etwa beim 3:0-Sieg in Bielefeld, als er nach einem Ellbogenschlag die Gelbe Karte sah und von Nagelsmann zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Der Coach sprach anschließend von einer "erzieherischen Maßnahme, das ist schon eine Rote Karte."

Nianzou müsse lernen, "da ein bisschen vorsichtiger reinzugehen. Er ist ein total lieber Kerl und hat das nicht mit Absicht gemacht. Er hat aber auch im Training diesen Drang, manchmal einen Tick zu aggressiv zu sein."
Nagelsmann äußert öffentlich Kritik an Nianzou
Es war nicht das erste Mal, dass Nagelsmann öffentlich Kritik an Nianzou äußerte. Salihamidzic nimmt den Youngster stattdessen in Schutz, lobt seine Entwicklung und wünscht sich mehr Spielminuten für ihn.
Streitfall Nianzou. Mit Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick hatte Salihamidzic immer wieder Auseinandersetzungen über einzelne Personalien. Droht nun erneut Knatsch?
Monaco, Leverkusen und RB Leipzig an Nianzou interessiert
Man werde sich "auf dem Transfermarkt umschauen", sagte Nagelsmann, als es um den Abschied von Süle ging: "Wir werden nicht nur mit den Spielern, die wir haben, in die neue Saison gehen, sondern werden da schon was machen." Allerdings habe auch Nianzou "absolut die Chance, mehr Spielzeit zu kriegen".
Bei einem anderen Klub wäre diese Möglichkeit aber wohl größer, schließlich gibt es in der Bayern-Verteidigung auch noch Lucas Hernández, Dayot Upamecano und Pavard.
Auf der linken Seite ist Alphonso Davies gesetzt, rechts soll künftig Noussair Mazraoui spielen, der von Ajax Amsterdam nach München kommt.
Monaco, Leverkusen und Leipzig mit Interesse
An Nianzou sollen die AS Monaco, Bayer Leverkusen und RB Leipzig interessiert sein. Besonders die Sachsen scheinen sich um den Abwehrspieler zu bemühen, bereits vor dem Wechsel zu Bayern 2020 war RB an Nianzou dran. Der damalige Leipzig-Sportchef Ralf Rangnick sprach von "einem der größten Abwehrtalente, die ich je gesehen habe" und meinte weiter über Nianzou: "Er wird spätestens in ein bis zwei Jahren Stammspieler sein."
So weit ist es noch nicht - daher könnte eine Leihe sinnvoll sein.