Schweinsteiger: Pep Guardiola hat ihn in der Hand

Nach drei Monaten feierte Bastian Schweinsteiger in Hamburg sein Comeback. Vor ihm liegt das wohl wichtigste halbe Jahr seiner Karriere. Die Frage ist: Wie plant Bayerns Trainer Guardiola nun mit ihm?
Patrick Strasser |
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  Nach drei Monaten feierte Bastian Schweinsteiger in Hamburg sein Comeback. Vor ihm liegt das wohl wichtigste halbe Jahr seiner Karriere. Die Frage ist: Wie plant Bayerns Trainer Guardiola nun mit ihm?

Hamburg - Auslaufen in steifer Brise. Auf dem Gelände des Hamburger SV durften die Bayern-Profis am Donnerstagvormittag ihr kurzes Training nach dem 5:0 im Pokal-Viertelfinale absolvieren. Im tatsächlich frischen Wind.

Der Vorteil für die Spieler: Nach der Landung in München war frei. Für Bastian Schweinsteiger bedeutete der Hamburg-Trip das Ende der sportlichen Einsamkeit, endlich wieder eine Dienstreise, endlich wieder unterwegs mit den Mannschaftskollegen. 25 Minuten hatte er gegen den HSV mitmachen dürfen – exakt 100 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel Anfang November in Pilsen. Anhaltende Schmerzen nach einer Sprunggelenkoperation und Beschwerden an der Patellasehne setzten den 29-Jährigen mehr als drei Monate matt. Nun bleiben ihm vier Monate, um für die WM in Brasilien in Top-Form zu kommen. Die WM soll die Krönung seiner Nationalelf-Karriere werden.

Doch dafür braucht er die Hilfe seines Vereinstrainers Pep Guardiola. Ob der Bayern-Coach Rücksicht nimmt? Denn Guardiola hat kurzfristigere Ziele, sein wichtigster Bewerb, die Champions League, geht ab Mittwoch in die entscheidende Phase. Wie ist das mit Schweinsteigers Aufbauprogramm vereinbar? Die AZ klärt die wichtigsten Fragen:

Wie lange braucht er, um in Top-Form zu kommen? Schweinsteiger helfen nur: Spiele.  Arjen Robben, Verletzungs- und Comeback-Experte, warnt: „Wir dürfen ihn jetzt nicht zu sehr unter Druck setzen. Lasst uns erstmal drei, vier Wochen warten, bis er im Rhythmus ist.“ Am Samstag im Heimspiel gegen Freiburg (15.30 Uhr) könnte der Vizekapitän im defensiven Mittelfeld Philipp Lahm (wie in Hamburg) oder Thiago (hat in der Rückrunde immer gespielt) ersetzen. Aber am Mittwoch beim FC Arsenal? Dafür dürften Schweinsteigers Form und Fitness nicht reichen.

Auf welcher Position bringt ihn Pep? Genau das ist die Crux. Lahm hat sich als Sechser unverzichtbar gemacht. Und zwei defensive Mittelfeldspieler wie unter Jupp Heynckes gibt’s bei Guardiola nicht. In der Triple-Saison harmonierten Schweinsteiger und Javi Martínez prächtig, jetzt leiden beide unter dem neuen System – und Lahm. Also könnte Schweinsteiger auf einer der beiden Halbpositionen davor spielen. Doch der überragende Thiago ist gesetzt, daneben können Kroos oder Götze spielen. Nie war die Konkurrenz größer für Schweinsteiger. Pep hat es – und ihn – in der Hand. Guardiola: „Basti ist ein ganz wertvoller Spieler für uns. Er hat viel Erfahrung.“

Was sagen die Mitspieler? Sein Standing ist hoch. Die Rückkehr als Kapitän – er bekam die Binde von Lahm – war ein symbolischer Akt. „Ich hatte Gänsehaut, als das Publikum so reagiert hat“, sagte Robben, „Bastian ist einfach wichtig für uns, nicht nur spielerisch, auch vom Charakter her. Wir brauchen Basti noch zu hundert Prozent, um unsere Ziele in dieser Saison zu erreichen.“

Wie integriert ihn Joachim Löw? Der Bundestrainer hat Schweinsteiger eine Garantie für die Stammelf gegeben. Leicht gesagt: Denn Khedira dürfte bis zur WM nicht fit werden, Gündogan fällt seit Monaten aus, mit ihm kann Löw nicht planen. So ist nur Lahm ein Sechser-Konkurrent, die Bender-Zwillinge sind es nicht. Heißt: Bei Jogi kommt Schweinsteiger einfacher wieder ins Team als bei Pep – und genau das ist das Problem.

 

 

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