Schweinsteiger: Bayernherz und Pferdelunge
"I Love Bastian": Bastian Schweinsteiger wird in Delhi gefeiert – er erzielt seinen ersten Treffer nach der Verletzung. Schweinsteiger macht Kahn Konkurrenz.
NEU DELHI - Den Basketball-Jubel kennen sie jetzt auch in Indien. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Bastian Schweinsteiger aus 25 Metern abgezogen. Der Ball zog am verdutzten indischen Torwart vorbei und schlug knapp unter der Latte ein. Es war das vierte und letzte Tor beim 4:0 der Bayern gegen die indische Nationalmannschaft – und das umjubelste.
Während die 25.000 Zuschauer bei den vorhergehenden Toren von Gomez und Müller (2) allenfalls freundlich geklatscht hatten, erhoben sie sich jetzt von den Plätzen und feuerten Schweinsteiger an. Der 27-Jährige scheint gerade dabei zu sein, Oliver Kahn – in ganz Asien mit großem Abstand noch immer der populärste Sportler – Konkurrenz zu machen. Er kommt richtig gut an.
Es hat sich bis nach Indien herumgesprochen, dass Schweinsteiger der Denker und Lenker, das Herz des Bayern-Spiels ist – und vielleicht noch etwas mehr. Die „Hindustan Times” attestierte dem 27-Jährigen in ihrer Dienstagsausgabe die „Lunge und Willenskraft eines Pferdes”.
Sogar von seinem Schlüsselbeinbruch haben sie gehört. „Keine Angst, wir lassen deine Schulter in Ruhe”, hatte der indische Superstar Baichung Bhutai, der gegen den FC Bayern seine Abschiedsvorstellung im indischen Nationaldress gab, bereits am Montag dem wiedergenesenen Schweinsteiger versprochen - „außer du haust uns drei Dinger rein”.
Schweinsteiger begnügte sich dann mit seinem ersten Treffer nach der Schulter-OP - und lobte hinterher die heimische Fans. „Es war sehr schön hier, die Fans waren sehr laut. Wir haben alle viel Spaß gehabt in Indien”, sagt er.