Schon wieder! Franz kontra Uli
MÜNCHEN - Beckenbauer empfiehlt, Ribéry links spielen zu lassen. Hoeneß sieht ihn dagegen als Zehner.
Man weiß nicht, ob Franz Beckenbauer seinen Kindern zu Hause etwas vorliest und ob Michael Endes „Unendliche Geschichte“ dabei ist. Er selbst schreibt ja seit Jahren an dieser Story. Nur heißen seine Protagonisten nicht Bastian und Atréju, sondern Kalle, Uli, Ottmar, Jürgen – und jetzt Louis.
Ein neues Kapitel gab’s nun bei „Sat.1“: „Ich glaube, dass Ribéry zentral zu viele Probleme auf sich zukommen sieht. Da ist es viel zu eng, und für sein Spiel braucht er Platz. Den hat er natürlich auf dem Flügel, da fühlt er sich wohl, und auch seine besten Spiele gemacht. Man muss sehen, wo der Spieler seine Stärken hat. Wenn der Trainer sagt, du spielst jetzt in der Mitte, dann wird er das tun. Mit welchem Aufwand wird man dann sehen.“
Ein kurzes Kapitel der bald ewig währenden Uneinigkeit in der Führungsebene des FC Bayern. Manager Uli Hoeneß schreibt nämlich auch mit an dieser Fortsetzungsgeschichte: „Auf der linken Seite wird Franck immer ein großer Spieler sein, aber eben kein ,Grande’. Ein ,Grande’ spielt in der Zentrale. Das waren ein Maradona, Pelé, Johan Cruyff oder Zinedine Zidane. Franck kann in diese Kategorie vorstoßen“, sagte Hoeneß der „Sport-Bild“, „dann würde er sich abheben von einem Messi oder Ronaldo.“
Über eine vorzeitige Verlängerung des 2011 auslaufenden Vertrages will Hoeneß mit Ribéry derzeit nicht verhandeln. Er könne sich auch ein ganz anderes Szenario vorstellen: „Wenn wir bis dahin zweimal die Champions League gewinnen könnten, dann hätte ich kein Problem, Ribéry ablösefrei gehen zu lassen.“ Hoeneß gab zu, dass der Franzose für 100 Millionen Euro die Freigabe erhalten hätte. Real hatte angeblich 80 Millionen Euro geboten. Hoeneß: „Wir wollten ein klares Signal setzen: Wir lassen uns von niemandem in der Welt auf dem Kopf herumtanzen!" Franz Beckenbauer hat er damit natürlich überhaupt nicht gemeint. bc