Interesse an Real-Star: Berater von Bayern-Leihgabe Jackson sorgt erneut für Aufsehen

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Am Samstag um kurz vor halb Drei war es soweit: Last-Minute-Leihe Nicolas Jackson wurde auf dem Spielberichtsbogen erstmals in der Startelf aufgeführt. Nur noch 39 Einsätze von Beginn an, dann greift für den FC Bayern die Kaufoption in Höhe von 65 Millionen Euro verpflichtend.
Wobei: Geht es nach Ehrenpräsident Uli Hoeneß, wird es soweit ohnehin nicht kommen. 40 Startelf-Einsätze könne der Senegalese in dieser Saison gar nicht erreichen, schließlich würden Spiele im DFB-Pokal nicht einberechnet und im Winter wird Jackson auch noch Spiele wegen des Afrika-Cups verpassen, rechnete Hoeneß vor. Dass die Kaufpflicht greift, sei also so gut wie ausgeschlossen. Mit Blick auf eine mögliche feste Verpflichtung haben die Bayern das Heft des Handelns also in der Hand – und darüber dürften sie auch ganz froh sein.
Jackson tut sich in seinen ersten Einsätzen noch schwer
Vorweg: Für ein nachhaltig und fundiertes Urteil ist es freilich noch viel zu früh. Bei seinem Debüt gegen den Hamburger SV kam die Leihgabe vom FC Chelsea zur Halbzeit, als die Partie schon entschieden war, wenige Tage darauf wurde der 24-Jährige in der Champions League gegen seinen Stammverein Chelsea kurz vor Schluss eingewechselt. Noch kann er also kaum Bindung ins Spiel haben, an die Automatismen im Zusammenspiel mit den Teamkollegen und die taktischen Abläufe unter Trainer Vincent Kompany muss er sich noch gewöhnen.
Dennoch fremdelt Jackson auf dem Platz noch merklich mit der neuen Umgebung. Bei seinem Startelf-Debüt in Hoffenheim wurde er nach 62 Minuten ausgewechselt, hatte bis dahin nur 15 Ballkontakte und gewann lediglich einen von sechs Zweikämpfen. Da ist noch Luft nach oben! "Die Zeit ist relativ kurz, man merkt, dass die Bindung noch fehlt“, meinte auch Sportvorstand Max Eberl, der Jackson aber die nötige Bereitschaft attestierte. Dennoch erwarte der Spieler "mehr von sich. Ich glaube, da ist auch noch mehr möglich.“
Bayern machte Jackson zur Weltrekord-Leihe
Finanziell haben sich die Bayern schließlich ordentlich gestreckt, um den Angreifer am Deadline-Day noch an die Isar zu holen, wie dank seiner Berateragentur "Epic Sports“ die ganze Fußball-Welt weiß. Die veröffentlichte nach Abschluss des Deals nämlich kurzerhand eine Pressemitteilung, in der sie sich selbst für den Transfer feierte und – äußerst unüblich in der Branche – sämtliche Details des Vertrags ausplauderte. "Dieser bahnbrechende Wechsel beinhaltet eine Weltrekord-Leihgebühr von 16,5 Millionen Euro sowie eine künftige Weiterverkaufsbeteiligung. Es handelt sich um einen der ehrgeizigsten und komplexesten Deals dieses Transfer-Sommers“, feixte die Agentur. Diskretion? Fehlanzeige!
Doch damit nicht genug: Jackson-Berater Ali Barat, der den Deal federführend begleitete, feierte sich selbst auch noch als "neue Generation Super-Agent“ und schrieb: "Wo andere warten, handle ich. Wo andere Kompromisse machen, liefere ich.“ Ob ein derartiges Gebaren in der Öffentlichkeit bei den Bayern-Bossen gut ankommt?
Was in der Chefetage an der Säbener Straße für Missmut gesorgt haben dürfte, waren die jüngsten Indiskretionen von "Epic Sports“ in Person von Barat. Der plauderte nun gegenüber der spanischen Sporttageszeitung "AS“ aus, dass die Bayern noch an einem weiteren Klienten seiner Agentur Interesse zeigte.

Jackson-Berater plaudert aus: Bayern zeigte Interesse an Huijsen
Demnach zählten die Münchner neben Liverpool, Tottenham, Chelsea, Newcastle und Borussia Dortmund zu einer Reihe an Top-Klubs, die Dean Huijsen verpflichten wollten. Der 20-jährige Innenverteidiger wechselte schlussendlich aber vom AFC Bournemouth zu Real Madrid.

Dass die Bayern im Sommer nach Verstärkung fürs Abwehrzentrum gesucht haben, war – trotz aller Interna, die aus dem Verein nach außen dringen – bislang nicht bekannt. Wenn solche Infos von Beraterseite derart indiskret publik gemacht werden, kann das den Verantwortlichen nicht gefallen. In der Kabine dürften die Aussagen jedenfalls Gesprächsthema sein – und nicht bei jedem gut ankommen.