Scholl wettert gegen Transferpolitik des FC Bayern
Augsburg - Der frühere Nationalspieler und Ex-Bayern-Profi Mehmet Scholl ist so überhaupt nicht mit der Transferpolitik des FC Bayern einverstanden und verglich die Personalien Robert Lewandowski und Mario Götze miteinander.
"Robert Lewandowski hat zwar 30 Tore geschossen, aber er ist ja nicht die Identifikationsfigur der Bayern", sagte der TV-Experte der ARD in der wegen eines heftigen Unwetters verlängerten Halbzeitpause des EM-Testspiels der DFB-Elf gegen Slowakei (1:3) und bescheinigte seinem früheren Klub eine "völlig neue Logik" in Transferfragen.
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"Jetzt verhandelt er mit einem anderen Verein über einen neuen Vertrag, dabei hat er bei den Bayern noch drei Jahre Vertrag." Für Scholl ist das ein Hinweis darauf, dass sich Lewandowski bei den Münchner nicht wohl fühlt - oder eben seinen Marktwert nach oben treiben will: "Ich kann nicht verstehen, warum die Bayern ihn unbedingt halten wollen und Mario Götze dafür abgeben."
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"Götze will sich durchsetzen. Warum soll man ihm keine Chance geben?", fragte Scholl Moderator Matthias Opdenhövel. Man müsse immer davon ausgehen, "dass sich ein Spieler sagt: Ich möchte mich bei meinem Klub durchsetzen. Zumal wenn man weiß, dass ein neuer Trainer kommt."
Nach der EM übernimmt der Italiener Carlo Ancelotti das Amt von Pep Guardiola. Die Berater des Bundesliga-Torschützenkönigs Lewandowski plauderte jüngst aus, mit Real Madrid über einen Wechsel verhandelt zu haben. Götze hingegen soll den Klub trotz eines bis 2017 gültigen Kontrakts verlassen.
Nach dem Spiel gegen die Slowakei hielt Götze den Ball bewusst flach: "Ich habe dazu alles gesagt. In bin in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Das ist das große Ziel, auf das ich mich konzentrieren möchte."