Sammer: "Guardiola passt wunderbar zum FC Bayern"

Der Sportvorstand des FC Bayern spricht in der Alten Kongresshalle über den Spanier, seinen Job, sein Leben und Bierduschen.
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München - Montagabend war Matthias Sammer (45) zu Gast in der Alten Kongresshalle an der Theresienhöhe. Bei der Premiere der „Munich Talk Night“ sprach Bayerns Sportdirektor über:

den in die Steueraffäre verstrickten Uli Hoeneß: „Wir brauchen Uli Hoeneß – noch ganz, ganz lange. Er ist für unseren Verein inhaltlich und als Mensch ganz, ganz wichtig. Ich habe den großen Wunsch, dass das alles für ihn als Mensch positiv ausgeht. Ich hoffe, noch lange mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Pep Guardiola: „Es ist doch Wahnsinn, dass am Freitag in Prag ein Spanier an unsere deutschen Tugenden erinnern musste. Was er gesagt hat, hat mich und die Spieler in der Seele berührt. Es war kein Zufall, dass wir in der 121. Minute den Ausgleich gemacht haben. Das war das Verdienst unseres Trainers – er passt wunderbar zum FC Bayern. Ich hoffe, er bleibt sehr sehr lange, weil damit Strategie und Erfolg erkennbar sein werden.“

die aktuelle Form des FC Bayern: „So wie wir zuletzt gespielt haben – das wird für die Zukunft nicht reichen. Wir haben so viele Chancen wie fast noch nie, aber machen die Tore nicht. Da müssen wir uns verbessern. Hinten sind wir stabiler geworden. Wir wollen weiter zueinander wachsen. Es ist ein Prozess, der Trainer arbeitet hervorragend und akribisch. Wir sind nicht so nervös wie einige Zweitligisten.“

seine Zeit als Zimmerkollege von Lothar Matthäus bei der Nationalelf: „Das war Lebensschule!“

die Ablösesumme für Gareth Bale von Tottenham zu Real Madrid: „Rational ist es nicht zu erklären. Real will den Transfer ja über Merchandising und Erfolge refinanzieren. Aber egoistisch sage ich: Es ist besser, dieses Geld bleibt im Fußballgeschäft und geht nicht irgendwo anders hin. Generell gilt ja die Frage: Was ist mein Mensch wert? Diese Diskussion kann man nicht zu Ende führen.“

Franck Ribéry: „Er spielt in einer großen Mannschaft, er hat mit seiner prägenden Spielweise zu diesem Erfolg beigetragen. Ich habe zu Franck gesagt: Es gibt Situationen, wo du alles mitnehmen muss. Es gibt im Leben auch andere Situationen, persönliche Schicksalsschläge. Bei mir war es 1996 auch so, als wir die EM gewonnen haben und ich dann Europas Fußballer des Jahres wurde.“

den Supercup-Erfolg: „Ich finde, der Titel war extrem wichtig für uns. Es ging um den Titel. Auch, weil wir den deutschen Supercup nicht gewonnen haben. Ich habe es sehr genossen, dass wir als FC Bayern diesen Titel gewonnen haben. Jupp Heynckes hat uns ermöglicht, um diesen Titel zu spielen, dadurch, dass er die Champions League gewonnen hat. Aber noch mehr hat es mich für Pep Guardiola.“

die Wirkung von Guardiola: „Er ist nicht nur Trainer, sondern ein richtiger Vereinstrainer. Plus: Er hat eine hohe menschliche Qualität, auch gegenüber dem Verein mit sehr hohem Respekt. Ich hoffe, dass ich ihm gerecht werde. Er ist unglaublich, gerade wie er die Mannschaft berührt hat – mit dieser Ansprache. Du musst ihn nicht immer komplett verstehen, er macht das alles auf Deutsch, ab und zu haut er einen englischen Brocken rein, aber das macht nichts. Aber allein wenn Du ihm in die Augen schaust, dann weißt du als Spieler, was Sache ist.“

seinen Job als Sportdirektor: „Diese Frage ist normal. In Deutschland, das habe ich gestern Abend gemerkt, geht es nur noch um Macht und Entscheidungen. Warum soll ich über Machtfragen reden, wenn ich erst ein Jahr im Verein bin, also muss ich erstmal meine Rolle finden. Ich will dem FC Bayern lange dienen, meine Aufgabe ist es, dass wir in der Organisation gut aufgestellt sind. Meine Aufgabe ist mit einem Wort: Titel! Titel holen.“

sein Image: „Ecken und Kanten ja – aber Arroganz ist maximal die Wirkung. Wenn ich zu Bayern gehe, habe ich mich einzuordnen. Ich versuche zu wirken. Mein Anteil ist mir wurscht, so lange wir Titel zu gewinnen. seine Zeit als Jugendfußballer: „Ich wollte eigentlich Torwart werden, weil Fliegen so schön war. Ich wurde aber nicht einmal ins Tor gestellt – vielleicht war's auch richtig. Als ich meine ersten Adidas-Fußballschuhe bekommen habe, war ich so stolz und glücklich, dass ich sie die ersten zwei Wochen mit ins Bett gewonnen habe.“

seinen Wechsel nach der Wiedervereinigung zum VfB Stuttgart: „Ich hatte einen Vertrag mit Bayer Leverkusen, aber der wurde dann von Reiner Calmund zerrissen, weil es ein Politikum wurde, dass Bayer zu viele DDR-Spieler ansprach und es hieß: die kaufen den Osten leer. Daher bin ich dann von Dresden zum VfB Stuttgart gewechselt.“

seinen ehemaligen Bayern-Trainer: „Udo Lattek war für mich wie eine Vaterfigur – besonders bei Borussia Dortmund. Ich habe ihm im Grunde alles zu verdanken.“

Bierduschen: „Es ist so eklig, es stinkt. Ich würde es am liebsten abschaffen.“

 

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