Rummenigge kritisiert Kriegs-Rhetorik von Vucinic
Die Bayern ärgern sich über ein Zitat von Juventus-Stürmer Mirko Vucinic. Der hatte das Juve-Spiel gegen Bayern mit "Krieg" verglichen. Rummenigge: "Mag das Wort Krieg nicht"
TURIN – Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat die Kriegs-Rhetorik von Juventus-Stürmer Mirko Vucinic vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League in Turin heftig kritisiert. 'Ich mag das Wort Krieg im Zusammenhang mit Fußball gar nicht – und erst recht nicht, wenn es von einem Spieler aus Montenegro kommt. Das war sehr unglücklich", sagte Rummenigge kurz vor dem Abflug des deutschen Fußball-Meisters am Dienstagvormittag nach Italien.
Auch die Bayern-Profis fanden die Wortwahl des Montenegriners vor der Partie am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) nicht besonders geschickt. Für Torwart Manuel Neuer ist „Krieg nicht das richtige Wort für ein Fußballspiel“. Trainer Jupp Heynckes pflichtete ihm bei: „Diese Vokabel hat im Fußball nichts zu suchen. Das ist sehr unglücklich. Ich gehe davon aus, dass er sich so äußern wollte, dass Juve das Hinspiel-Ergebnis unbedingt noch korrigieren will.“
Vucinic hatte angekündigt, Juve werde „das Heimspiel in einen Krieg verwandeln. Der FC Bayern wird bei uns kein schönes Klima vorfinden.“ Überhaupt herrscht vor dem Duell nach dem 0:2 der „alten Dame“ im Hinspiel in München eine hitzige Atmosphäre.
Die Zeitung Tuttosport schrieb: 'Wütendes Juve – die Blutrache in den Augen." Auch Turins Trainer Antonio Conte will, „dass meine Mannschaft böse ist. Ich will ein Höllen-Spektakel, ein wirkliches Höllen-Spektakel.“
Die Wortwahl lasse darauf schließen, meinte Rummenigge, „dass sie sich noch nicht aufgegeben haben“. Nicht einverstanden war Rummenigge auch mit der Häme von Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer über Juve-Torwart Gianluigi Buffon (35), der den viermaligen Welttorhüter nach dem Hinspiel vor einer Woche als „Rentner“ bezeichnet hatte. Er habe Beckenbauer am Sonntag getroffen, sagte Rummenigge, „da hat er selbst gesagt, dass die Wortwahl nicht sehr glücklich gewesen ist. Wir sprechen über einen Torwart, der Weltmeister und mehrmals italienischer Meister gewesen war. Da ist ein gewisser Respekt angebracht“.
Auch für Bayern-Trainer Jupp Heynckes ist Buffon „einer der größten Torleute in der Historie des Fußballs. Er ist eine Legende, ein großartiger Mensch und ein Super-Torwart“. Nationalkeeper Neuer sieht die Einschätzung von Beckenbauer ebenfalls „anders. Jeder von uns weiß, dass Buffon ein Garant dafür ist, dass die Defensive von Juve so gut steht.“