Rückkehr auf Bewährung
München - Ehre, wem (im Grunde keine) Ehre gebührt. Doch bei der französischen Nationalelf hat man Franck Ribéry und Patrice Evra verziehen, beide durften nach der Zusammenkunft der Équipe tricolore am Montagvormittag im Centre Technique National Fernand-Sastre in Clairefontaine gleich mal die neuen Nike-Dressen im Retro-Look anziehen.
Ribéry ist erstmals wieder in der Landesauswahl seit der WM 2010 in Südafrika. Ribéry und Evra galten als Anführer beim Trainingsboykott der Mannschaft gegen Trainer Domenech in Südafrika. Sie waren für drei und fünf Länderspiele gesperrt worden, zuletzt fehlte Ribéry verletzt.
Obwohl sich die französische Sportministerin Chantal Jouanno mehrfach dagegen ausgesprochen hatte, berief Nationaltrainer Laurent Blanc den Flügelspieler des FC Bayern und den Verteidiger von Manchester United in den Kader für das EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Luxemburg und das Testspiel am 29. März in Paris gegen Kroatien. Allerdings: Ribéry steht unter Beobachtung. Der Bayern-Star müsse sich gut benehmen, sonst werde es „radikale Entscheidungen” geben. Eine Rückkehr auf Bewährung.
Bei Bayern ist der 27-Jährige wieder dabei, peu à peu seine Bestform zu erlangen, in Freiburg war er der Matchwinner mit seinem Schuss zum 2:1 in der 88. Minute, sein Freistoß zum 1:0 auf den Kopf von Gomez war die 14. Torvorlage im 19. Liga-Einsatz. „Wir brauchen jeden guten Spieler und einen wie ihn in Topform ganz besonders”, sagte Kapitän Philipp Lahm der AZ, „ich freue mich sehr für ihn, er hat in letzter Zeit hart gearbeitet – das hat sich gelohnt, mit dem Tor hat er sich belohnt.”