Robben: „Es ist nur ruhig, wenn wir gewinnen“
Der FC Bayern hat nach dem 1:0-Auswärtssieg im Achtelfinale der Champions League beste Chancen, gegen Inter Mailand die nächste Runde zu erreichen. Nach dem 6:0 in der Liga gegen Hamburg geht der Rekordmeister mit viel Selbstvertrauen in das Rückspiel.
München - Große Chance, großes Selbstvertrauen: Nach dem Befreiungsschlag gegen Hamburg soll nun Inter Mailand die wiedergewonnene Stärke des FC Bayern zu spüren bekommen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister ist nach dem 1:0-Hinspielerfolg im Achtelfinale der Champions League fest davon überzeugt, am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen den Titelverteidiger die nächste Runde zu erreichen und damit auch erfolgreiche Revanche für die Endspiel-Niederlage im vergangenen Sommer (0:2) zu nehmen. Allerdings weiß Superstar Arjen Robben nach dem Theater der vergangenen Wochen um Trainer Louis van Gaal und nach etlichen sportlichen Rückschlägen auch, wie wacklig das Bayern-Gebilde trotz des eindrucksvollen 6:0 gegen den HSV immer noch ist. „Es ist nur ruhig, wenn wir gewinnen“, sagte der Niederländer.
Dass die Bayern gegen Inter gewinnen und zum elften Mal ins Viertelfinale der Königsklasse einziehen, davon gehen jedoch alle aus. „Ich bin der Meinung, dass wir nach den zwei Spielen gegen Inter die bessere Mannschaft sein werden und verdient weiterkommen. In einem Spiel kann viel passieren, aber in zwei Spielen gewinnt doch die Mannschaft, die es verdient hat“, betonte Bastian Schweinsteiger.
„Wir gehen mit einem Vorsprung in die Partie. Deshalb haben wir eine breite Brust“, meinte Kapitän Philipp Lahm. Franck Ribery sprach von einer „Super-Chance“. Und selbst bei van Gaal, der zum Saisonende gehen muss, scheint nach den jüngsten Querelen und seiner Entmachtung die Laune wieder bestens zu sein. „Wir haben wieder eine Hoffnung, es ist fantastisch“, sagte der Bayern-Coach.
Die erfolgsverwöhnten Münchner haben ausgerechnet in der Königsklasse nach einer verkorksten Saison in Meisterschaft und DFB-Pokal die letzte Möglichkeit, doch noch einen Titel zu holen. Doch an ein mögliches Finale am 28. Mai in London mag derzeit noch keiner denken. Für die Bayern zählt erst einmal nur der Schlager gegen Inter.
„Wir wollen versuchen, auch das Rückspiel zu gewinnen. Wir werden nicht groß taktieren“, versprach Schweinsteiger, obwohl den Bayern schon ein Unentschieden genügen würde. Die Viertelfinal-Spiele, die zusammen mit den Halbfinal-Duellen am Freitag (12.00 Uhr) in der UEFA-Zentrale in Nyon ausgelost werden, finden am 5./6. und 12./13. April statt. Geht es nach der Statistik, können die Münchner die Termine fest einplanen. In den k.o.-Runden im Europapokal gewannen die Bayern 22-mal auswärts (das 1:0 bei Inter eingerechnet), 21-mal kamen sie weiter. Gegen Inter gab es allerdings in zwei Heimbegegnungen noch keinen Sieg (0:2/1:1). Entsprechend warnt auch Robben trotz aller Überzeugung vor den Italienern. Er erwarte „ein sehr gefährliches Spiel. Wir dürfen uns nichts erlauben. Wenn die ein Tor schießen, wird es eng.“
Umso erfreuter dürfte die Münchner die Nachricht aufgenommen haben, dass bei Inter weiterhin Torjäger Diego Milito verletzt ausfällt. Der Argentinier hatte im Finale am 22. Mai beide Tore für den Triple-Sieger der vergangenen Saison erzielt. Dagegen kann Trainer Leandro aller Voraussicht nach die beiden zuletzt angeschlagenen Brasilianer Lucio und Thiago Motta einsetzen.
Van Gaal stehen bis auf den Langzeitverletzten Ivica Olic alle Stars zur Verfügung. Wie gegen den HSV werden wohl wieder Luiz Gustavo und Daniel van Buyten, lange Zeit nur zweite Wahl, die Innenverteidigung bilden. Es ist in der Abwehrzentrale das 17. Duo, das der Coach getestet hat. –
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
München: Kraft – Lahm, van Buyten, Luiz Gustavo, Pranjic – Kroos, Schweinsteiger – Robben, Müller, Ribery – Gomez. – Trainer: van Gaal
Mailand: Julio Cesar – Maicon, Lucio, Ranocchia, Chivu – Cambiasso – Zanetti, Stankovic – Sneijder – Eto'o, Pandev. – Trainer: Leandro Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)