Robben, der Speed-Bayer
MÜNCHEN - Beim 2:0 gegen Hoffenheim zeigt Arjen Robben, was er draufhat. Nun wird es für Coach Louis van Gaal schwer, den Reha-Patienten Franck Ribéry zu integrieren - spielt der Franzose schon am Samstag bei Werder Bremen?
Das Spiel schneller machen? Sagt man so schön. Beim FC Bayern gibt man dann einfach Arjen Robben den Ball. Der Holländer sprintet die 100 Meter in 10,9 Sekunden, ein Bolt mit Ball.
Doch beim 2:0 am Freitag gegen Hoffenheim schien es in einigen Situationen noch so, dass Robben zu schnell für Ball und Mitspieler war. Mit Bastian Schweinsteiger kollidierte er im höchsten Tempo, die Chance war vertan. Ein Kunstfehler. Ansonsten liefen die Spielzüge über die rechte Seite meist so schnell ab, als würde man eine DVD mit doppelter Geschwindigkeit vorspulen. „Arjen dreht immer auf. Er spielt nie kompliziert, aber er macht alles mit Speed“, sagte Mario Gomez und freute sich: „Das ist herrlich für uns Stürmer. Man darf auch Thomas Müller nicht vergessen: Wir haben da in der Offensive eine wahnsinnige Qualität. Es wäre schön, wenn alle mal fit wären. Dann sind die Gegner noch mehr beeindruckt.“
Von Franck Ribéry ganz zu schweigen. Robben, der Speed-Bayer, soll rechts, Ribéry links durchstarten. Wenn Ribéry darf – heißt: so Trainer Louis van Gaal ihn denn lässt am Samstag bei Werder Bremen. „Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass wir ihn Samstag auf dem Platz sehen werden“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger im „DSF“. Wer van Gaal kennt, muss davon ausgehen, dass der Franzose, der am Sonntag munter mittrainierte, zunächst auf der Bank sitzt.
Es dauert, bis die Flügelzange Robbéry von Beginn an powern darf. „Wir können sicher noch eine andere Qualität reinbringen“, sagte Robben, „ich spiele sehr gerne mit Franck zusammen, das bereitet mir Spaß.“ Doch van Gaal warnt: „Ich muss Ribéry im Spielbetrieb integrieren. Das ist schwierig.“ Vor allem: Wen nimmt er raus? Thomas Müller, den Shootingstar der Vorrunde?
Patrick Strasser