Ribéry: "Nirgends glücklicher als hier"
Der FC Bayern fletscht die Zähne, legt bereits jetzt schon alles auf den Meistertitel aus. Für Franck Ribéry hat nun die Stunde geschlagen, mehr Führungsaufgaben zu übernehmen. In einem Interview spricht der 29-Jährige über den Zoff mit Arjen Robben, die Pflichtnummer Meisterschaft und erklärt, warum der FC Bayern für ihn besser ist als Real Madrid oder der FC Barcelona.
MÜNCHEN Nach zwei Spielzeiten ohne Titel richtet der FC Bayern schon in der Saisonvorbereitung alles auf ein Ziel aus: Borussia Dortmund vom Thron stoßen und selbst wieder Meister werden. Bayern-Star Franck Ribéry stellt in einem Interview mit der "Sport-Bild" unmissverständlich klar: "Der Titel ist Pflicht!" Außerdem spricht der Franzose über seine Versöhnung mit Arjen Robben, seine künftige Rolle als Führungsspieler und ein mögliches Karriere-Ende in München.
Franck Ribéry in der "Sport-Bild" über...
...von Sport-Vorstand Matthias Sammer geforderte Führungsaufgaben: "Ich weiß, dass es nun an Spielern wie mir liegt, Verantwortung zu übernehmen. (...) Ich rede mehr. In der Kabine, auch individuell mit meinen Mitspielern. (...) Ich bin jetzt fünf Jahre in München und weiß, was es heißt, ein Spieler des FC Bayern zu sein. (...) Mein Deutsch ist nun gut genug, dass ich diese Rolle übernehmen kann."
...den "zu netten" FC Bayern, der anderen den Vortritt lässt: "Uli Hoeneß hat da völlig Recht. Wir müssen auf dem Platz auch mal böse sein. Das gehört im Fußball dazu und ist sogar etwas Positives. (...) Aggressivität ist oft das entscheidende Quäntchen, das auf dem Platz in engen Spielen den Unterschied macht."
...seine Versöhnung mit Faustschlag-"Opfer" Arjen Robben: "Die Aktion war falsch, ist aber auch längst vom Tisch. Wir haben uns ausgesprochen und die richtigen Schlüsse daraus gezogen."
...die neue Philosophie innerhalb des Teams: "Es muss uns allen egal sein, wer die Freistöße schießt. Egal, wer den Assist hat. Für uns dürfen am Ende des Spiels nur noch drei Punkte zählen. Das haben Arjen und ich uns auch klar gesagt: Das ist weder der FC Ribéry, noch der FC Robben, das ist der FC Bayern. Wir müssen alle unser Ego zurückstellen, um als Mannschaft erfolgreich zu sein."
...die Zielsetzung 2012/2013: "Wir sind die Mannschaft mit dem größten Potenzial in Deutschland. Darum muss uns allen klar sein, dass der Meistertitel diese Saison Pflicht ist. (...) Uns muss es egal sein, wer da neben uns aufs Feld geht. Borussia Dortmund (...) hat sich zu einem ernstzunehmenden Rivalen entwickelt. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir stärker besetzt sind."
...seine Zukunftspläne: "Es gab ja eine Zeit, in der es mich sicherlich nach Madrid oder Barcelona gezogen hat. Aber das ist vorbei. Der FC Bayern ist sportlich auf Augenhöhe. Und was das Gesamtpaket betrifft, deke ich, dass Bayern als Klub sogar noch besser ist als Barcelona oder Real. (...) Ich kann mir vorstellen, meine Karriere beim FC Bayern zu beenden. Ich bin überzeugt, dass ich nirgends glücklicher werden kann."