Ribéry: Mit Heynckes ist der Spaß zurück

Keine lauten Kommandos mehr, keine Belehrungen: Zwei Jahre lang hatte es Franck Ribéry schwer unter Trainer Louis van Gaal. Jetzt ist er wieder zu Späßen aufgelegt.
RIVA - Da gibt Jupp Heynckes schon mal einen freien Nachmittag in der Trainingslager-Woche im Trentino und dann das. Der bisher ungemütlichste, weil kälteste Tag der Woche. Das Training am Donnerstagvormittag musste sogar wegen eines Gewitters unterbrochen werden. „Wir wollten mit dem Boot auf den See raus“, sagte Thomas Müller, „aber weil das Wetter so lala ist, haben wir das gestrichen.“
Franck Ribéry war das egal, ihm geht es rundum gut – was ist da schon schlechtes Wetter? Er trainiert derzeit im neuen Heynckes-Wohlfühlklima. „Es war fast zwei Jahre sehr schwer für mich mit Louis van Gaal, eine schwierige Situation“, sagte der 28-Jährige, „aber ich bin sehr zufrieden: der Spaß ist zurück.“ Der Heynckes ist zurück. Ribéry: „Der Trainer ist sehr locker, sympathisch. Er spricht viel mit den Spielern, gibt uns viel Vertrauen.“
Plötzlich gibt es keine lauten Belehrungen mehr auf dem Platz. „Das ist sein Charakter, der neue Trainer macht keinen Stress, ist immer ruhig", meinte der Linksaußen. Er strahlt, wenn er von Heynckes spricht, der ihn wieder zu vergangener Weltklasse-Form bringen möchte. Es heißt, die beiden wären sich bei der Begrüßung beinahe um den Hals gefallen. Ribéry erzählt: „Als ich den Trainer am ersten Tag gesehen habe, sind wir sofort aufeinander zugegangen. Wir haben sofort gelacht. So brauche ich das.“
Rheinisches Laissez-faire als Stimulanz für den französischen Filou. Heynckes' Wertschätzung für Ribéry zeigte sich auch darin, dass er dem Franzosen für 30 Minuten der zweiten Halbzeit beim 15:0 gegen die Trentino-Auswahl die Kapitänsbinde übergab, was Ribéry „sehr Freude“.