Ranrobben!
Erstmals seit dem WM-Finale ist Arjen Robben wieder im Einsatz. Beim Test in Katar hält Bayerns Star 45 Minuten durch. Am Samstag in Wolfsburg will er unbedingt spielen: „Es macht so viel Spaß.“
DOHA Irgendwie klingt das jetzt anders. „Ich will alles gewinnen“, sagte Louis van Gaal. Ein Satz, den man vom Holländer schon unglaublich oft gehört hat. Champions League? Klar, zumindest die Achtelfinal-Aufgabe Inter Mailand erscheint machbar. Der Pokal? Sowieso. Die Meisterschaft? „Wir müssen Druck auf Dortmund machen“, erklärte Bayerns Coach. Dass dies trotz des 14-Punkte-Rückstands realistisch erscheint, hat vor allem einen Grund: Arjen Robben!
Endlich ist das Loch im Oberschenkel des Holländers verschwunden, endlich schließt sich die kreative Lücke auf der rechten Seite des FC Bayern. Beim Saisonauftakt am Samstag beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, Liveticker auf abendzeitung.de) wird der Holländer zwar wohl nicht von Beginn an dabei sein; aber allein die Tatsache, ihn als Joker zur Verfügung zu haben, dürfte bei den Gegnern für Angst und Schrecken sorgen. Die Bayern wollen sich ranrobben an die enteilten Dortmunder.
„Wie ein Verrückter", so sagte es Kollege Thomas Müller in Katar, habe der 26-Jährige geschuftet. Für den Test gegen Al Wakrah waren in van Gaals ursprünglicher Planung nur 20, 30 Comeback-Minuten für den Landsmann vorgesehen, dann 45 Minuten abgesprochen. Robben spielte die erste Halbzeit und meinte hinterher zu den Reportern: „Es macht so viel Spaß, das glaubt ihr gar nicht. Ich wollte gar nicht raus, und am liebsten hätte ich gleich morgen wieder ein Spiel.“ Es war sein erster Einsatz seit dem WM-Finale am 11. Juli mit Holland gegen Spanien (0:1). Von Johannesburg nach Al Khor.
„Ich bin zufrieden und überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht“, sagte Robben, „ich bin weiter als erhofft, auch wenn ich noch nicht bei hundert Prozent bin, vielleicht bei 80 bis 90. Der Trainer entscheidet, doch natürlich will ich so schnell wie möglich wieder 90 Minuten ran." Worauf auch Bayerns anderer Kreativspieler hofft. Denn, so Franck Ribéry: „Arjen und ich, wir können improvisieren.“ Und so Spiele zu zweit entscheiden.
Patrick Strasser, Jochen Schlosser
