Pep Guardiola sucht den Maulwurf: "Wo spielt dieser Anonymus?"

Der Maulwurf im Team des FC Bayern bringt Trainer Pep Guardiola in Rage. Ribéry und Vidal sollen vom Coach kritisiert worden sein. Vor dem Hoffenheim-Spiel brodelt es gewaltig.
Maximilian Koch |
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Genervt und angespannt: der scheidende Bayern-Trainer Pep Guardiola.
firo/Augenklick Genervt und angespannt: der scheidende Bayern-Trainer Pep Guardiola.

München - Es ist erst ein paar Tage her, da hatte Bayern-Trainer Pep Guardiola verraten, dass ihm die Feinde ausgegangen seien. Das sei ein Grund, so Guardiola, warum er nach einer neuen Herausforderung strebe, warum er den Klub im Sommer nach dann drei Jahren verlassen werde. „Du brauchst Feinde, um dich zu verbessern“, sagte er. Ganz so, als würden die in München nicht mehr existieren, was natürlich ein Trugschluss war. Denn wenige Tage später hat Guardiola wieder (mindestens) einen Feind beim FC Bayern. Sein Name: der Maulwurf. Oder wie ihn der schwer gereizte Coach vor dem Spiel gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr) nannte: „Anonymus.“

Diesmal allerdings könnte Guardiola ziemlich gut auf diesen Feind verzichten. Er dürfte die Bayern-Mannschaft nämlich nicht besser machen, sondern die ohnehin schon schwere Triple-Mission zusätzlich erschweren.

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Guardiola sucht den Maulwurf

 

„Wo spielt dieser Anonymus? Wo?“, fragte Guardiola am Freitag mit rotem Kopf und blickte finster in die Reporter-Runde, als wolle er den Verfasser der Maulwurf-Geschichte gleich hier und jetzt zum Duell herausfordern. „Ist er Rechtsverteidiger oder Innenverteidiger? Oder (spielt er) nach vorne? Wo spielt er? Oder vielleicht ist er aus dem Staff? Ich kenne diesen anonymen Spieler nicht.“

Selbst als Mediendirektor Markus Hörwick kurz darauf das Pressegespräch abmoderieren wollte, hatte der Coach noch nicht genug. „No, nochmal!“, sagte er. Der Vulkan Pep hätte wohl nur eine weitere Nachfrage gebraucht – er wäre explodiert.

Guardiola genervt: "Wo spielt dieser Anonymus?"

 

Mannschaft steht laut FCB-Insider nicht hinter Pep

 

Der „Kicker“ hatte den Bayern-Maulwurf am Donnerstag sprechen lassen und damit für enorme Aufregung gesorgt. Schließlich berichtete der Maulwurf von erstaunlichen Dingen: dass die Stimmung in der Mannschaft „nicht gut“ sei, übrigens auch wegen Guardiolas Führungsstil, und dass der Coach sogar einzelne Spieler vor dem versammelten Team wegen Gewichtsproblemen und Unprofessionaliät gemaßregelt habe. Laut „Bild“ waren unter anderem Arturo Vidal und Franck Ribéry von Guardiola kritisiert worden. Das alles hatte dieser fiese Maulwurf verraten.

Guardiola bestätigte zumindest Teile des „Kicker“-Berichts. Es sei richtig, sagte der 45-Jährige, dass der eine oder andere Spieler mit „ein, zwei Kilo“ zu viel auf den Rippen in die Vorbereitung gegangen sei. Inzwischen, nach dem Trainingslager in Katar, sei jedoch das Gewicht bei allen „perfekt“. Auch, dass die Profis ihre freien Tage auf Anweisung des Klubs bis zum Saisonende nicht mehr auf Reisen verbringen sollen, bejahte Guardiola. All dies sei aber ein normaler Vorgang. „Was ist das Problem?“, fragte Guardiola immer wieder verständnislos.

Dass die Stimmung in der Mannschaft schlecht sei, wollte der Coach allerdings so nicht stehen lassen. „Es ist unmöglich, so eine Hinrunde zu spielen, wenn die Stimmung nicht gut ist. Die Stimmung ist gut, richtig, richtig gut“, betonte er. Seine Mimik und Gestik erzählten freilich eine ganz andere Wahrheit.

Hier gibt's den Liveticker zur Guardiola-PK zum Nachlesen

 

Rummenigge unterstützt den Bayern-Trainer

 

Das galt auch für seinen Auftritt vor den TV-Kameras wenige Minuten später. Als Guardiola erneut auf den Maulwurf angesprochen wurde, meinte er: „Ich merke, es ist unmöglich, dagegen anzukämpfen. Ich kann damit leben.“ Kann er eben nicht. Es gibt nichts, das den Kontrollfreak Guardiola, der in seiner Zeit beim FC Barcelona sogar Spieler von Detektiven überwachen ließ, mehr stört als dieser Kontrollverlust. Den hat er nun durch das Bekanntwerden interner Ansprachen abermals erlebt – wie schon im Herbst 2013, als der Maulwurf zum ersten Mal sein Unwesen in der Guardiola-Kabine trieb.

Selbst die Unterstützung Karl-Heinz Rummenigges dürfte Guardiolas Befinden in diesen schwierigen Tagen nicht verbessern. Via Bayern-Magazin erklärte der Klubboss, dass Guardiola Rückendeckung „bis zu seinem letzten Arbeitstag“ genieße. Das, fügte Rummenigge an, „können sich alle hinter die Ohren schreiben, die eine Lame-Duck-Diskussion anzetteln möchten“. Die Guardiola-Diskussion hat aber längst begonnen. Auch intern.

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