Noten zum FC Bayern gegen Union Berlin: Neuer patzt, Gnabry raus nach zu vielen Ballverlusten
Es ist passiert! Im 17. Pflichtspiel dieser Saison! Und das bei Union Berlin! Die Bayern kamen am zehnten Spieltag nach neun Erfolgen in der Bundesliga erstmals nur zu einem Remis, konnten überhaupt das erste Pflichtspiel seit Saisonbeginn nicht gewinnen – 2:2.
Damit konnte Bayern-Trainer Vincent Kompany nicht mit seinem ehemaligen Coach Pep Guardiola gleichziehen. In seiner dritten Saison an der Säbener Straße konnte Guardiola mit seinen Bayern die ersten zehn Spiele ab Saisonstart gewinnen.
In der Bundesliga gerieten die Bayern an diesem 10. Spieltag erstmals in Rückstand. Nach einer Ecke kam Unions Doekhi zum Schuss und Bayerns Torhüter Manuel Neuer flutschte der Ball durch die Hände – das 0:1 (27.). Mit einer starken Einzelaktion konnte Luis Díaz ausgleichen (38.). Erneut Doekhi sorgte für die Führung der Unioner (83.). Auf Flanke des eingewechselten Tom Bischof köpfte Harry Kane in der Nachspielzeit noch zum 2:2 ein.
Nach der Länderspielpause geht es für die Bayern mit einem Heimspiel gegen den SC Freiburg (22. November) weiter.
DIE NOTEN:
MANUEL NEUER – NOTE 5: Im Glück als der Kopfballtreffer von Ansah vom VAR wegen Abseits einkassiert wurde (9.). Lief als Pink Panther ganz in Rosa auf, hechtete wie Münchens Olympia-Dackel von 1972 nach der Kugel, die Doekhi nach einer Ecke aufs Tor brachte (27.). Neuer flutschte der Ball durch die Beine - das 0:1. Ansonsten tadellos.
KONRAD LAIMER – NOTE 3: Der Allwetterspieler hat seine alte, angestammte Position als Rechtsverteidiger wieder inne. Sah nach einer Viertelstunde Gelb, musste mit dem Handicap weiter ackern und rackern. Konnte weniger Offensivimpulse geben als sonst, runtergenommen in der 80. Minute.
DAYOT UPAMECANO – NOTE 4: Der Innenverteidiger mit Schwerstarbeit gegen die mutigen Unioner. Schlug einen weiten Ball auf die Tribüne, dann aber wieder feine Aufbaupässe. Mit unglücklichen Ballverlusten bei einigen Zweikämpfen als der Ball flipperte.
JONATHAN TAH – NOTE 4: Hat seine Vorgeschichte, wird bei Union nach einem Vorfall aus Leverkusener Zeiten stets ausgepfiffen. Musste sofort hellwach sein im Abwehrzentrum und Schüsse blocken. In der Folge meist sicher, konnte das 1:2 auch nicht verhindern.
JOSIP STANISIC – NOTE 3: Der gebürtige Münchner blieb auf der Linksverteidiger-Position – keine Rotation. Als Rechtsfuß mit weniger Aktionen nach vorne, wurde auf seiner Abwehrseite vom offensivstarken Haberer gebunden. Hinten ordentlich, sammelte einen Assistpunkt, obwohl der Pass zu Díaz schlecht war.
Kimmichs Chipbälle fanden keine Adressaten
JOSHUA KIMMICH – NOTE 4: Anfangs in seiner Sechserrolle vor allem in der Defensive gefordert. Zähes Aufbauspiel, seine Chipbälle fanden keine(n) Adressaten. Konnte seine Mitspieler nicht genügend mitreißen und motivieren, um bei Union zu bestehen.
LEON GORETZKA – NOTE 4: Rotierte als Einziger (!) nach dem 2:1 in Paris anstelle von Pavlovic in die Startelf. Sicherte nach hinten ab, brachte aber nach vorne kaum Impulse und Ideen fürs Angriffsspiel. Spielte meist quer oder zurück. Einzige Schusschance – drüber (71.). Raus nach 80 Minuten.
MICHAEL OLISE – NOTE 5: Der französische Zauberfuß hatte in Halbzeit eins die Pausetaste gedrückt. Wenige gefährliche Aktionen, außer dem Aufsetzer mit links kurz vor der Halbzeit – gehalten. Schob den Ball listig aufs kurze Eck – gehalten (60.). Verursachte per Foul den Freistoß, der zum 1:2 führte.
Diaz zimmert Rönnow den Ball um die Ohren
LUIS DÍAZ – NOTE 3: Der Kolumbianer, am Dienstag tragischer Held des 2:1 in Paris, fand in Köpenick ganz schwer ins Spiel. Kaum vorhanden auf dem linken Flügel, explodierte dann im linken Teil des Strafraums. Zimmerte den Ball an den Ohren von Rönnow vorbei hoch ins Netz – 1:1, sein sechstes Ligator, sein elfter Pflichtspieltreffer. Vergab völlig frei das 2:1 (45.)
SERGE GNABRY – NOTE 5: Der Mann mit dem weißen Stirnband durfte zentral auf der Zehn wirbeln. Allerdings kam meist nur Luft bei raus. Vieles blieb Stückwerk und ungenau. Zu viele Ballverluste. Musste raus (59.).
HARRY KANE – NOTE 4: Die britisch-bayerische Tormaschine zog sich meist weit ins Mittelfeld zurück. Hatte dadurch mehr Ballkontakte, war mehr im Zentrum eingebunden als Goretzka. Traf kurz vor der Pause, war aber im Abseits. Köpfte auf Doekhi, der zum 1:2 traf. Machte es wieder gut mit dem Kopfball zum 2:2 (90.+3.).
LENNART KARL – NOTE 4: Kam in der 59. Minute für Gnabry, ersetzte Gnabry eins zu eins auf der Zehnerposition. Neue Rolle für den 17-Jährigen. Brachte diesmal allerdings kaum Impulse.
Joker Bischof mit der perfekten Flanke auf Kane
ALEKSANDAR PAVLOVIC – OHNE NOTE: Zunächst auf der Bank, kam der gebürtige Münchner aus der eigenen Jugend in der 80. Minute für Goretzka ins Mittelfeldzentrum.
TOM BISCHOF – OHNE NOTE: Bisher in der Rolle als Sechser, als Linksverteidiger, Rechtsverteidiger nach der Einwechslung (80.). Dann doch über links und mit der perfekten Flanke auf Kane, der zum 2:2 einköpfte.
NICOLAS JACKSON – OHNE NOTE: Der Senegalese kam nach dem Rückstand doch noch ins Spiel (88.).
