Neuzugang Sacha Boey: Sein Vorbild ist eine absolute FC-Bayern-Legende
München - Als Sacha Boey am Dienstagvormittag bei strahlendem Sonnenschein zum ersten Mal als Bayern-Spieler auf den Trainingsplatz lief, wurde er gleich frenetisch gefeiert. Eine kleine Gruppe Galatasaray-Fans hatte sich bei der öffentlichen Einheit am Spielfeldrand versammelt und immer wieder den Namen des Rechtsverteidigers angestimmt. "Saaaachaaaa Boooeeeyyyy!", riefen sie mehrmals laut – da hat einer offenbar ordentlich Eindruck hinterlassen bei seinem früheren Klub.
Für 30 Millionen Euro (plus Boni) hatte Bayern Boey von Galatasaray Istanbul verpflichtet, der Franzose soll die Lücke auf der rechten Abwehrseite schließen, die nach den Ausfällen von Konrad Laimer (Muskelfaserriss in der Wade), Noussair Mazraoui (mit Marokko beim Afrika-Cup) und Joshua Kimmich (Schulterverletzung) klafft. Bei seiner Trainingspremiere hinterließ Boey einen spielstarken Eindruck, nachdem ihn die Kollegen und Trainer Thomas Tuchel mit Applaus begrüßt und durch ein Spalier mit freundschaftlichen Klapsen geschickt hatten.
Sacha Boey könnte schon gegen Gladbach sein Debüt beim FC Bayern feiern
Boey soll die Münchner dank seiner Schnelligkeit und Wendigkeit sofort verstärken, er könnte schon am Samstag gegen Gladbach (15.30 Uhr) in die Startelf rücken.
"Ich bin immer bereit, für alles", sagte Boey selbstbewusst, "es ist wie in einem Traum und eine Riesenchance zu zeigen, was ich kann." Sportdirektor Christoph Freund, der bei Boeys offizieller Vorstellung neben dem Verteidiger auf dem Podium an der Säbener Straße saß, setzt große Hoffnungen in den Neuzugang. "Er ist ein sehr aufgeweckter Junge, sehr zweikampfstark und sprüht vor Energie", sagte Freund: "Er wird unserer Mannschaft sehr gut tun."
Dabei orientiert sich Boey an einem der besten Verteidiger der Vereinsgeschichte: Philipp Lahm. "Als ich jünger war", berichtete der mit Abstand teuerste Wintereinkauf der Vereinshistorie, "habe ich oft Philipp Lahm zugeschaut. Er ist eine der größten Legenden, einer der Besten." Und wie Boey jetzt war Lahm bei den Bayern über Jahre Rechtsverteidiger. "Ich werde alles dafür tun, um so gut zu sein wie er", sagte der Franzose voller Hoffnung.
FC Bayern: Joshua Kimmich fällt weiterhin aus
Hoffnung - das ist auch ein gutes Stichwort bei Joshua Kimmich. Während Innenverteidiger Dayot Upamecano am Dienstag schon wieder Laufrunden drehte nach seinem Muskelfaserriss, muss Kimmich weiter pausieren.
Ein Comeback des an der Schulter verletzten Sechsers und Aushilfs-Rechtsverteidigers ist aktuell nicht absehbar. "Zum Wochenende wird es sicher nicht reichen", sagte Freund. Kimmichs Schulter müsse ruhig gestellt werden. "Die ersten Tage sind sehr wichtig, dann schauen wir von Tag zu Tag. Wir hoffen schon, dass es ein absehbarer Zeitraum ist", ergänzte der Sportdirektor.
Christoph Freund über Joshua Kimmich: "Die Schlinge schaut schlimmer aus, als es ist"
Kimmich hatte sich im Bundesliga-Nachholspiel gegen Union Berlin (1:0) am 24. Januar an der linken Schulter verletzt und damit die angespannte Personalsituation verschärft. Der 28-Jährige erschien am vergangenen Wochenende mit seinem linken Arm in einer Schlinge bei den Fanklub-Besuchen der Münchner. "Die Schlinge schaut schlimmer aus, als es ist", sagte Freund.
Trainer Thomas Tuchel hatte in der vergangenen Woche über Kimmichs Ausfall gesagt: "Die Schulter muss erstmal ruhig gestellt werden. Und dann schauen wir von Woche zu Woche, wie der Heilungsverlauf und das Schmerzempfinden ist." Es sei ganz schwer, "eine Aussage zu machen", bemerkte Tuchel zu Kimmichs Ausfallzeit. Ob Kimmich am 10. Februar im Topspiel bei Bayer Leverkusen auflaufen kann, ist offen. "Das werden wir sehen", sagte Freund.