Neuer zu den Bayern? Frühestens im Sommer
Uli Hoeneß sagt: „Wir werden zur Winterpause mit Sicherheit keinen neuen Torwart kaufen.“ Danach aber wohl schon. Und der Schalker Keeper bleibt der ideale Kandidat.
MÜNCHEN Manuel Neuer redete und redete – bis es den Schalker Kollegen zu viel wurde. Also rief Seppo Eichkorn, der Assistent von Chefcoach Felix Magath, irgendwann: „Auf geht's jetzt, Manuel“ Da folgte ihm Neuer artig zum Teambus.
Zuvor hatte er ausführlich über das erneut entflammte Interesse der Bayern an seiner Person sprechen müssen. Das souveräne 3:0 im Pokal-Achtelfinale bei 1860 geriet dabei (fast) zur Nebensache.
Die zentrale Frage an Neuer war, ob er denn jetzt tatsächlich – wie spekuliert wird – im Winter zum FC Bayern geht und den finanziell knappen Schalkern so dringend benötigte Millionen in die leere Kasse spült. Kann er also den Transfer im Januar ausschließen? „Ja“, antwortete Neuer knapp. Und im Sommer? „Ich möchte mich nicht an diesen Spekulationen beteiligen“, sagte er dazu – und ließ somit die Deutung zu, dass er nach dem Saisonende doch nach München geht.
Diese Interpretation erlaubt auch eine Aussage von Uli Hoeneß. „Es gibt überhaupt keinen aktuellen Stand, kein Gespräch mit Magath, nicht mit Neuer, nicht mit Tönnies. Nichts, gar nichts. Wir werden zur Winterpause mit Sicherheit keinen neuen Torwart kaufen“, sagte der Bayern-Manager im „kicker“. Wohlgemerkt: In der Winterpause.
„Ich bin glücklich auf Schalke. Diese Spekulationen gab es ja im Sommer bereits. Ich spiele auf Schalke und fühle mich da wohl. Daran hat sich nichts geändert“, sagte Nationaltorhüter Neuer auch noch. Konkrete Nachfragen zu seiner Zukunft jenseits der aktuellen Saison beantwortete er aber ausweichend – bis ihn Eichkorn erlöste.
Trainer Felix Magath versuchte unterdessen, die Diskussion um seinen Torhüter zu beenden: „Wir mussten im August keine Spieler verkaufen und müssen auch im Januar keine verkaufen. Das wird sich in den kommenden zwei Monaten nicht ändern.“
Zuvor hatte Magath schon zufrieden registriert, dass Neuer und Co. viel dafür tun, um Notverkäufe zu verhindern. Der Sieg über die Löwen ist Schalke rund 1,5 Millionen Euro wert – so viel nämlich bringt der Einzug ins Viertelfinale. Laut Magath Geld, „das wir gut gebrauchen können“.
Es läuft also immer mehr nach Magaths Vorstellungen. Vorm Topspiel am Samstag gegen Leverkusen wehrt er sich dennoch gegen den Begriff Spitzenmannschaft: Gegen 1860 habe sein Team nur zehn Minuten lang so gespielt, „wie sich das gehört. Daher will ich nicht davon reden, dass wir eine Spitzenmannschaft sind“, sagte Magath. Wenn er sonst keine Sorgen hat.