"Naturtalent": Löw halt an Weltmeister Müller fest
Bundestrainer Joachim Löw lässt auf seine Weltmeister nichts kommen. Thomas Müller und Mario Götze, beider derzeit nicht in Top-Form sind bei Löw gesetzt.
Berlin - Auf seine Weltmeister lässt Bundestrainer Joachim Löw nichts kommen und will deshalb trotz deren Formkrise und Reservistendasein an Mario Götze und Thomas Müller definitiv festhalten. "Wenn er im Club nicht in der Verfassung ist, weiß ich, was er bei uns leisten kann. Mario kann den Unterschied ausmachen", sagte der DFB-Chefcoach in einem Interview des Kicker über den Ex-Bayer Götze, der nun wieder in Dortmund ist. Der 24-Jährige sei ein "Abschließer", betonte Löw. "Er macht Tore gegen Top-Nationen, Argentinien, Brasilien. Er hat die Gabe, auf allerhöchstem Niveau zu treffen. Das kann nicht jeder. Deshalb halte ich zu ihm."
Auch bei Müller - derzeit bei den Bayern oft nur Reservist - hat Löw keine Bedenken. "Müller ist ein Naturtalent, nie schwerer verletzt und körperlich stets in guter Verfassung", sagte Löw. "Dass er jetzt eine etwas schwierigere Phase durchläuft, ist nichts Außergewöhnliches. Und Thomas steht sehr gut im Leben, er hat einen unheimlich seriösen Lebenswandel", betonte der Bundestrainer.
Im Sommer steht der Confed-Cup an
Große Erwartungen hat Löw an Julian Draxler nach dessen tollen Leistungen bei seinem neuen Club Paris Saint-Germain. "Ich habe selten einen Spieler gesehen, der im Eins-gegen-eins so gut und im Abschluss so stark und psychisch so stabil ist. Er ist ein fester Bestandteil und gehört zu der Generation, die in den nächsten Jahren mit Leistung vorangehen muss", sagte Löw.
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Erst nach dem Länderspielauftakt gegen England am 22. März in Dortmund und der Fortsetzung in der mit vier Siegen bislang perfekt absolvierten WM-Qualifikation vier Tage später in Aserbaidschan will Löw sich Gedanken über Personalentscheidungen für diesen Sommer machen. Weiterhin hält der Bundestrainer an seinem Plan fest, beim Confederations Cup (17. Juni - 2. Juli) in Russland mehrere viel belastete Stammkräfte zu schonen.
"Ich habe meine Gedankengänge im Kopf, aber maßgeblich wird die Belastung jedes Einzelnen am Ende der Saison sein. Wenn einer bis zum Schluss in drei Wettbewerben immer gespielt hat, gibt es sicher gute Gründe für eine Pause. War ein Spieler lange Zeit verletzt, tut ihm dieses Turnier vielleicht gut", sagte Löw. Priorität hat für ihn immer die WM im Sommer kommenden Jahres. Dieser würden alle Entscheidungen untergeordnet: "2018 steht für mich über allem. Die WM ist viel, viel, viel wichtiger als der Confed-Cup."