Nach Patzer in Berlin: Diesen Rat hat Kahn an Bayern-Kapitän Neuer

Manuel Neuer unterläuft bei Union Berlin ein seltener Patzer. Von Torwart-Legende Oliver Kahn erhält der Kapitän Rückendeckung und einen gut gemeinten Rat.
von  Bernhard Lackner
Weltklasse-Torhüter unter sich: Oliver Kahn und Manuel Neuer.
Weltklasse-Torhüter unter sich: Oliver Kahn und Manuel Neuer. © imago/Ulmer

Im Stadion an der Alten Försterei lief gerade die 27. Minute, als beim FC Bayern plötzlich allen klar wurde, dass dieser Samstag ein extrem langer werden würde.

Unions Verteidiger Danilho Doekhi feuerte aus dem Getümmel heraus einen eigentlich eher harmlosen Schuss aufs Tor der Münchner ab, Manuel Neuer ließ den Ball durch die Arme gleiten, woraufhin die Kugel zum 0:1 über die Linie kullerte. Ein klarer Torwartfehler – und das ausgerechnet von dem Mann, der beim geradezu epischen 2:1-Sieg über Paris Saint-Germain in der Champions League wenige Tage zuvor noch zum "Man of the Match" gewählt wurde.

Manuel Neuer rutschte in Berlin der Ball zum 0:1 durch die Arme.
Manuel Neuer rutschte in Berlin der Ball zum 0:1 durch die Arme. © Andreas Gora/dpa

"Das erste Tor, da habe ich auch meinen Anteil dran. Also die Sicht war nicht perfekt für mich und auch die Entfernung ist nicht perfekt", sagte der Bayern-Kapitän nach der Partie, übernahm aber auch Verantwortung für den Gegentreffer: "Ich habe die falsche Entscheidung getroffen."

Kahn nimmt Neuer in Schutz

Rückendeckung erhielt der 39-Jährige von keinem Geringeren als Oliver Kahn, einst selbst über Jahre hinweg ein Torhüter auf Weltklasse-Niveau. Gegenüber der "Bild" nahm der ehemalige Bayern-Kapitän seinen Nachfolger in Schutz. "Das ist ganz normal. Es ist egal, ob du weltklasse bist oder nicht. So ein Moment kommt einfach", meinte Kahn über den seltenen Aussetzer des sonst so souveränen Keepers.

Dass selbst einem Torhüter wie Neuer ein solcher Fehler unterlaufen könne, liege auch an der enormen Belastung, so der "Titan". Beim Spiel in Paris wenige Tage zuvor habe Neuer insbesondere in der zweiten Halbzeit, als PSG infolge der Roten Karte für Luis Díaz Dauerdruck ausübte, enorm unter Strom gestanden. Womöglich wäre es daher besser gewesen, wenn sich Neuer in Berlin dafür eine Pause genommen hätte, mutmaßte Kahn.

Kahn schlägt Neuer Pausen vor

"So ein Spiel ist schon eine Belastung für den Kopf nach dem Spiel in Paris. Da muss der Torwart auch durchgehend antizipieren. So ein Spiel wie bei Union wäre auch mal ein richtiger Zeitpunkt für Regeneration gewesen. Dann lässt man halt Urbig spielen", so der 56-Jährige. Die Nummer zwei hatte den Platzhirsch zuletzt in der Liga gegen Borussia Mönchengladbach (3:0) und im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (4:1) vertreten und jeweils einen guten Job gemacht, in München traut man ihm die Neuer-Nachfolge zu.

Ohnehin rät Kahn dem Bayern-Kapitän aus eigener Erfahrung dazu, sich mit Blick auf sein gehobenes Alter von 39 Jahren hin und wieder eine Pause zu gönnen. "Ich habe das sogar ziemlich häufig gemacht und habe dann gesagt, dass ich beim nächsten Spiel eine Regenerationspause brauche", erinnert sich Kahn: "Es ist etwas anderes, als wenn du 25 oder 35, 38 oder 40 bist. Das dauert von der Erholungszeit länger." Ob Neuer darauf hört?

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