Nach 4:5 gegen FC Bayern München: Bei RB Leipzig feiern sie trotzdem
Leipzig - Das Fußball-Fest gegen Bayern endete für RB Leipzig mit einem Kater. 4:5 nach 4:2-Führung. Doch die Feierstimmung wollte man sich nicht nehmen lassen. Bei einer Party auf der Festwiese neben der Red-Bull-Arena versuchten tausende Anhänger, ihre Lieblinge mit viel Applaus aufzumuntern.
Auch Mäzen Dietrich Mateschitz bedankte sich beim letzten Heimspiel für die sensationelle Saison, die RB am letzten Spieltag bei Eintracht Frankfurt krönen kann: Mit einem Sieg würde der Klub den 1. FC Kaiserslautern als punktbesten Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte ablösen. Schon jetzt hat man mit 20 ebensoviele Siege im Premieren-Jahr im Oberhaus eingesackt wie die Bayern 1965/1966.
"Glückwunsch an alle, die ins Stadion gekommen sind. Ich glaube, dieses Stadion hat so ein Spiel noch nicht gesehen, ich auch nicht", sagte Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl und resümierte: "Wir haben zwar keine Punkte gewonnen, aber Herzen und Sympathien." Die Leipziger Spieler hatten nach Abpfiff mit Spraydosen und mit Hilfe einer überdimensionalen Schablone ein großes "Danke" in Rot auf den Rasen gesprüht.
Dennoch konnten die vielen Komplimente für eine herausragende Partie mit Hochgeschwindigkeitsfußball kaum trösten. "Ich bin ehrlich gesagt ziemlich angepisst", sagte Verteidiger Marvin Compper: "Der Stachel sitzt tief. Erst wenn der wieder draußen ist, kann ich mich über diese Vizemeisterschaft freuen."
Und auf die Champions League. Oder doch nicht? Folgt etwa der ganz schwere Kater? Weil sich auch Red Bull Salzburg durch den Titelgewinn in Österreich für die Königsklasse qualifiziert hat, droht ein Ausschluss, weil laut Uefa-Regeln zwei Klubs, die vom selben Geldgeber gesteuert werden, nicht gleichzeitig in Europa spielen dürfen.
Dass RB Leipzig mit einem Startverbot belegt werden könnte, hält Sportdirektor Ralf Rangnick für „ausgeschlossen“, weil man Maßnahmen zur Entflechtung ergriffen habe. Die Uefa will im Juni darüber entscheiden. Laut Experten drohen Auflagen bei der Europacup-Lizenzierung.