Übung macht den Meister: Die verrückte Geschichte hinter Musialas goldenem Tor
München – Es wirkte wie eine normale Trainingsszene am Freitagnachmittag. Jamal Musiala nahm den Ball in einer fließenden Bewegung mit, zog von links nach innen und schloss platziert ins rechte Eck ab. Ältere Fußballliebhaber dürften diesen Bereich des Feldes noch als "Zona del Piero" kennen oder, seit mehr als zehn Jahren, den "spiegelverkehrten Robben". Jetzt bekam die Szene einen neuen Namen.
"Habe die Aktion das ganze Jahr geübt": Musiala sprachlos nach Titel-Tor
"It's your position, Jamal!", rief Co-Trainer Anthony Barry Musiala beim Abschluss im Training zu. Spätestens seit vergangenem Samstagnachmittag, 17.19 Uhr, ist sie das endgültig. Als Kölns Dejan Ljubicic am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison kurz zuvor vom Punkt ausglich, wäre Borussia Dortmund theoretisch Meister gewesen. Die Bayern brauchten ein Tor, einen genialen Moment.
Der Rest ist bekannt: Musiala bekam in der 89. Minute den Ball und schoss die Bayern ins Glück. Erstaunlich: Die Szene ähnelt der tags zuvor im Training beinahe Eins-zu-Eins.
"Da habe ich aufgedreht und versucht, dass ich mit meinem ersten Touch gut von den Verteidigern wegkomme und dann in einer guten Position für einen Schuss bin", kommentierte Musiala seine Aktion selbst, kurz vor der Meisterfeier am Marienplatz.
"Die Aktion habe ich im Training, nicht genau so, aber das ganze Jahr über geübt, davor auch mit Dino (Toppmöller, d. Red.). Deswegen hat es mich richtig gefreut, weil ich das so oft geübt habe und das dann in so einem Spiel geklappt hat. Das entscheidende Tor zur Meisterschaft zu schießen, nach einer Weile, in der ich kein Tor geschossen habe, hat es noch besser gemacht. Ich habe nicht die Worte dafür, das zu beschreiben. Einfach Wahnsinn."
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