Müller: Eine Beule für Lisa
Bayerns Matchwinner holte sich beim Pokalduell gegen Rheden eine Blessur – und witzelt: „Für meine Frau hab ich auch ein Mitbringsel dabei”. Auch zum Liga-Start darf er wohl wieder stürmen
MÜNCHEN In dem Alter sagen Onkel und Tanten gerne: „Bis zur Hochzeit isses wieder weg.” Nur: Thomas Müller, der 23-Jährige, ist seit knapp vier, ja vier Jahren verheiratet mit seiner Lisa. Im November 2009 gaben sich die beiden, damals 20, im Standesamt in Ismaning das Ja-Wort.
Und gute Gatten bringen von Dienstreisen ja immer mal was nach Hause mit. „Für meine Frau hab ich auch ein Mitbringsel dabei: Ein kleines Horn an meiner Stirn , das ich mir bei einem Kopfballduell geholt habe”, schrieb Müller auf seiner Facebook-Seite nach dem 5:0 der Bayern im Erstrunden-Duell des DFB-Pokals beim BSV Rehden. Doch sofort übermittelte Müller seinen Fans – Lisa wird er schon am Abend informiert haben – Entwarnung: „Nach intensiver Eisbehandlung wird dies aber hoffentlich bald wieder weg sein.” Bis zur Bundesliga.
Am Abend zuvor hatte Müller die dicke Beule über seinem linken Auge am Kontrollmonitor der ARD während eines Live-Interviews selbst gesehen und gewitzelt: „Wie das letzte Einhorn!” Er war gut drauf. So oder so.
Müller war der Matchwinner, erzielte drei Treffer beim 5:0. Und das in offensiver Rolle, jedoch nicht ganz vorne im Angriff. Dort mühte sich Mario Mandzukic vergebens, mit viel Einsatz, jedoch ohne Ertrag. Am Freitag (20.30 Uhr, ARD und Sky live) zum Ligastart gegen Mönchengladbach könnte Müller wieder den „falschen Neuner” geben.
„Gestern haben wir ein souveränes 5:0 im Pokal eingefahren”, schrieb Müller bei „Facebook”. Weiter: „Spiele gegen Dritt- und Viertligisten sind nicht so leicht, da diese Teams meist extrem tief stehen, körperlich austrainiert sind und auch gut verschieben. Wir sind zufrieden, in der nächsten Runde zu sein, auch wenn es kein Highlight war. Ich freu’ mich natürlich, dass ich drei Mal getroffen habe. Tore sind immer gut fürs Selbstvertrauen. Hoffentlich geht’s gegen Gladbach so weiter.”
Bei Pep Guardiola ist Müller gesetzt, bisher kam der vielseitige, im Spielstil jedoch unorthodoxe Fighter beinahe immer zum Einsatz. Und das, obwohl der spanische Coach eher kleine, wendige Spieler präferiert. Was auffällt: Mario Gomez (1,89 m)?- verkauft. Mandzukic (1,87m)?- ein Kandidat für die Bank. Da ist Müller mit seinen 1,86m tatsächlich das letzte Einhorn in der Offensive.