Mit Pep auf dem Rathausbalkon feiern
München - Die Unterstützung kam von höchster Stelle. „Ich würde gerne mit ihnen zusammen feiern und hoffe natürlich, dass sie das schaffen“, sagte Pep Guardiola. Der Bayern-Trainer sprach bei der Pressekonferenz nicht über seine Profis und über ein mögliches Wunder am Dienstag gegen den FC Barcelona. Nein, der Sofameister Guardiola redete über den Titel-Showdown des FC Bayern – den des Frauen-Teams. Mit seinem Trainerkollegen Thomas Wörle, dem Chefcoach der Bayern-Ladys, habe er sich sogar ausgetauscht, verriet Guardiola. Tipps habe er ihm aber keine gegeben. „Nein, Gott sei Dank, deswegen haben sie ja bisher so viele Spiele gewonnen“, scherzte der Spanier, bevor er Wörle die Bühne überließ.
Die Münchnerinnen (53 Punkte) gehen ungeschlagen in ihr letztes Heimspiel gegen Essen – aber nur als Tabellenzweite. Beim 0:0 im Hinspiel verspielte man die Herbstmeisterschaft. Und jetzt? Sind sie vom Ausgang eines Fernduells abhängig. In Frankfurt treffen zeitgleich der drittplatzierte FFC (52 Punkte) und Tabellenführer VfL Wolfsburg (54) aufeinander. Gewinnt Wolfsburg nicht, könnten die FCB-Frauen erstmals seit 1976 Meister werden. Am 24. Mai dürften sie dann das „gemischte Double“ mit den Männern auf dem Rathausbalkon feiern – das versprach Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.
Im schlimmsten Fall könnte Bayern am Ende aber auch auf Rang drei abrutschen und damit die Champions League verpassen. Mehr Spannung geht nicht. „Wir sind total fokussiert und schauen nur auf uns“, sagt Wörle, der seinen Spielerinnen während der Partie Handyverbot erteilt hat: „Wir werden die Telefone ruhen lassen. Es spielt für uns keine Rolle.“ Dabei könnte Wörle eine Rechnung der Familien begleichen. Denn vor sechs Jahren verpassten die Bayern den Titel am letzten Spieltag – um genau ein Tor. Sein Vater Günther war als FCB-Trainer, Schwester Tanja als Spielerin, er als Zuschauer dabei. „Eine ganz, ganz bittere Geschichte“, für den 33-Jährigen. Diesmal hoffentlich mit besserem Ausgang.