Manuel Neuer und Arjen Robben - FC Bayern gegen Ronaldo
Monaco - Es ist die Neuauflage des ewigen Duells: FC Bayern gegen Real Madrid, des Champions-League-Siegers des Jahres 2013, und Europas bester Mannschaft des Jahres 2014, als die Königlichen aus Madrid die stolzen Bayern im April im Halbfinale mit 0:4 im heimischen Stadion schmachvoll aus der Königsklasse verabschiedeten.
Einer, der die Bayern da so richtig ärgerte, war Cristiano Ronaldo, Madrids Superstar mit den gockelhaften Zügen, der Manuel Neuer ein Doppelpack einschenkte und damit zum Rekordtorschützen der Champions League mutierte.
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Jetzt heißt es also wieder Bayern gegen Real – oder besser gesagt: Bayern gegen Ronaldo. Am Donnerstag wird von Journalisten aus den 54 Mitgliedsländern der Uefa in Monaco Europas Fußballer des Jahres gekürt – also der Nachfolger von Bayern-Star Franck Ribéry. Zur Wahl stehen nur noch: Bayern-Keeper Manuel Neuer, sein Teamkollege Arjen Robben und Ronaldo. Ein Dreikampf der Galaktischen der vergangenen Saison. Ein Dreikampf um die Krone Europas.
Manuel Neuer (28): Zum besten Torwart der WM wurde der 28-Jährige aufgrund seiner Glanzparaden am Fließband beim deutschen Titelgewinn gewählt – und zu Deutschlands Fußballer des Jahres. Jetzt will Neuer sich ganz in Bayern-Manier des Jahres 2013 zum Triple-Champion krönen. Damit würde er sogar die Bayern-Ikonen Sepp Maier und Oliver Kahn überflügeln, denen diese Ehre trotz aller Erfolge nie zuteilwurden. „Ein tolles Duell“, sagte Neuer, für den diese individuellen Auszeichnungen „etwas ganz Besonderes“ sind. Diese halten „für die Ewigkeit: Gerade als Torwart ist es nicht einfach, diesen Titel zu bekommen.“ Bisher gelang das überhaupt erst einem Torwart: Lew Jaschin 1963. „Manuel ist ein Geschenk für uns alle, er ist der beste Torwart der Welt“, sagte Weltmeister und Bayern-Star Bastian Schweinsteiger.
Arjen Robben (30): Es wäre eine echte Märchengeschichte, wenn der Niederländer ganz oben stehen würde. Nur zwei Jahre, nachdem er ganz unten gewesen war, sogar von den eigenen Fans wurde er noch ausgepfiffen: Im Finale dahoam gegen Chelsea geriet er zur tragischen Figur, als er einen Elfmeter verschoss.
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Doch aus der Krise kam Robben derart gestärkt hervor, dass er nun nicht nur die Spiele dominiert, sondern auch noch der Mann für die wichtigen Tore ist – wie etwa beim Champions-League-Triumph 2013 gegen Dortmund.
„Entscheidend für mich war das enttäuschende Jahr 2012. Das ist im Sport so, dass du nach Tiefschlägen wächst“, erklärte Robben im „Münchner Merkur“, „jetzt bin ich unter den ersten Drei von Europas Besten. Diesen Titel zu holen, wäre ein Traum.“ Robben, der bei der WM in Brasilien Holland zu Platz drei führte, sagt: „Alle drei haben es verdient.“
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Cristiano Ronaldo (29): Die portugiesische Diva ist ein begnadeter Fußballer – und Selbstdarsteller. Kaum einer kann die gegnerischen Abwehrreihen mit seinen unwiderstehlichen Sololäufen derart durcheinanderwirbeln. Und kaum jemand kann (und mag) sich danach ähnlich theatralisch in Szene setzen. Dafür hat er viele Gelegenheiten. Vergangene Saison bestritt er 47 Pflichtspiele, erzielte 51 Tore. In seinen fünf Jahren bei Real traf er 252 Mal in 246 Einsätzen. Mit 17 Treffern schoss er Real zum Decima, dem zehnten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte, und brach dabei den bisherigen Rekord von Lionel Messi und José Altafini (je 14). Nur mit der Nationalmannschaft ging Ronaldo mal wieder leer aus. Bayern gegen Real – das ewige Duell.