Mainz: Tuchel hofft auf den Hoeneß-Effekt

Der Mainz-Trainer setzt darauf, dass die Bayern durch die Unruhe irritiert sind. Tuchel sagt: "Die Unruhe um Uli Hoeneß geht nicht spurlos an den Spielern vorbei, das lässt keinen kalt."  
Frank Hellmann |
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Wird's die früheste Meisterschaft aller Zeiten? Thomas Tuchel will mit Mainz 05 den Bayern einen Strich durch die Rechnung machen.
dpa Wird's die früheste Meisterschaft aller Zeiten? Thomas Tuchel will mit Mainz 05 den Bayern einen Strich durch die Rechnung machen.

Der Mainz-Trainer setzt darauf, dass die Bayern durch die Unruhe irritiert sind. Tuchel sagt: "Die Unruhe um Uli Hoeneß geht nicht spurlos an den Spielern vorbei, das lässt keinen kalt."

Mainz - Thomas Tuchel erzählt die Episode noch immer gerne, wie er vor drei Jahren mit dem FSV Mainz 05 aufbrach, um den Geist des FC Barcelona zu ergründen. Eigens wählte der Trainer ein Wintercamp in Sichtweite vom Camp Nou auf, um auf den Trainingsplätzen von La Masia zu üben. „Weil Pep Guardiola für mich ein Vorbild ist, wie er eine Mannschaft führt, beeinflusst und durchdringt.“

Am Samstag spielt Mainz gegen Bayern. Es hat in den vergangenen Wochen, ja Monaten, keine Mannschaft mehr gegeben, die sich im Vorfeld verbal so aufplustert. Tuchel kündigt an, hinterhältig wie die Halbstarken auf dem Schulhof agieren zu wollen: „Wenn der Kleine den Großen verprügeln will, macht er das ja auch nicht in dessen Klassenraum, sondern lockt ihn in eine dunkle Ecke.“

Bayern-Spezialist Tuchel – drei Siege, ein Unentschieden in neun Spielen – verbreitet eine Angriffslust, die nicht nur darauf fußt, auf Platz fünf der Tabelle geklettert zu sein. Von „mindestens drei Strategien“ spricht er. „Es ist wichtig, keine passive Rolle einzunehmen. Wir werden niemals von unserem Stil abweichen.“ Permanent stören, ständig verschieben, extrem pressen. Also Krallen zeigen statt Kuschelbär spielen. So plakativ drückt es auch der Präsident des selbst ernannten Karnevalsvereins aus. Harald Strutz: „Wir werden uns bestimmt nicht auf den Rücken legen, kraulen und artig die Punkte abnehmen lassen!“ Tuchels Kampfansage an den Triple-Sieger, Branchenführer und Fast-Meister lautet: „Wir trauen uns, an die Sensation zu glauben. Wir haben große Lust uns abprüfen zu lassen.“

Warum die Münchner nun zum „idealen Zeitpunkt“ kommen, kann der Überzeugungstäter auch erklären: Weil das Gebilde FC Bayern durch den Steuerprozess ins Wanken komme. „Die Unruhe um Uli Hoeneß geht nicht spurlos an den Spielern vorbei, das lässt keinen kalt. Das private Umfeld hat großen Einfluss“, tischt Tuchel eine gewagte These auf. Es erhöhe die Möglichkeiten seiner Berufsfußballer, die er „am liebsten zwei Wochen“ auf diese Herausforderung vorbereitet hätte – „es gibt für uns deutlich mehr Chancen als Risiken.“

Wenn es einer schafft, die Serie von 50 ungeschlagenen Bundesligaspielen noch in dieser Saison zu brechen, sagen Insider der Branche, dann die tapferen Aufmüpfigen aus Rheinhessen. Ob Tuchel mit den Bayern mitfeiern würde, wird er von einem Reporter gefragt. „So etwas ist hier vor meiner Zeit passiert. Ich werde alles dafür tun, dass es keine Feier gibt.“ Fragen?


 

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