Lukas Podolski hat Pause
MÜNCHEN - Nicht nur bei Bayern – jetzt ist der Stürmer auch in der Nationalmannschaft außen vor. Einzig in Köln haben sie Lukas Podolski noch lieb.
Beim FC Bayern wird nicht mehr über Lukas Podolski gesprochen. Kein Thema. Er trainiert wieder mit, rauft sich zum Spaß mit Kumpel Franck Ribéry wie am Mittwochnachmittag – aber sonst? Landon Donovan ist jetzt Stürmer Nummer drei bei Klinsmann, Poldi ein Fall für die Tribüne.
Einzig in Köln haben sie ihn noch lieb, als wäre er der Messias, so wird er am Rhein im Sommer erwartet. Ach ja – und in der Nationalelf bei Joachim Löw. Der Bundestrainer hat ihm seit 2006 als die Malaise mit dem Wechsel zum FC Bayern begann, stets die Treue gehalten. Podolski auf der Bayern-Bank heißt: Podolski im DFB-Kader. Poldi außen vor an der Säbener bedeutet: Poldi bei Löw Stammkraft. Damit ist nun Schluss.
Denn Löw hat den Stürmer erstmals seit dessen Debüt im Nationaltrikot im Juni 2004 nicht nominiert, für das erste Länderspiel des Jahres am kommenden Mittwoch in Düsseldorf gegen Norwegen (20.30 Uhr/live in der ARD) ist Podolski außen vor. Statt des 23-Jährigen mit der Traumquote (31 Treffer in 60 DFB-Einsätzen) wurde der Leverkusener Stefan Kießling (ein Länderspiel/null Tore) berufen. Konkurrenz gibt es ohnehin genug im Sturm: Miroslav Klose, Mario Gomez oder Patrick Helmes.
Muss Poldi um seinen Komfort-Platz bei Löw zittern, gar um die Teilnahme an der WM 2010 in Südafrika bangen?
„Die Qualitäten von Lukas sind unbestritten, und wir wissen sie auch zu schätzen“, sagte Löw bei der Kadernominierung und erklärte: „Wir wollen ihm die notwendige Zeit einräumen, damit er sich seine gewohnte Form erarbeiten kann. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre daher eine Nominierung zu früh gewesen.“
Eine Garantie-Erklärung für weitere Berufungen klingt anders. Löw drückte es so aus: „Wir gehen aber fest davon aus, dass Lukas bis Ende März zu den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein in Leipzig und gegen Wales in Cardiff wieder fit ist und uns für die Nationalmannschaft zur Verfügung steht.“
Ob er bis dahin allerdings Spielpraxis beim FC Bayern gesammelt haben wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Die holte er sich sonst eben meist nur im Nationaltrikot. Nun ist er auch da zum Zuschauer degradiert worden.
ps