Luca Toni: Cup der letzten Hoffnung
Am Sonntag startet in Südafrika der Confed-Cup. Für den Italiener Luca Toni, beim FC Bayern vor einer ungewissen Zukunft, bietet das Turnier die Chance, sich für große Klubs interessant zu machen.
JOHANNESBURG Noch am Freitag wurde in den vier Stadien in Pretoria, Rustenburg, Bloemfontein und Johannesburg geschraubt und gehämmert. Doch bis zum Auftakt des Confed-Cups am Sonntag (16 Uhr, DSF live) – Gastgeber Südafrika tritt gegen den Irak an – werden auch die letzten Arbeiten am Ellis Park in Johannesburg beendet sein. Es ist die Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2010 am Kap. Und ab Montag wird der WM-Härtetest für einen Star zum Cup der letzten Hoffnung: Bayern-Stürmer Luca Toni, der dann mit Italien gegen die USA antritt, kann sich in Südafrika für neue Klubs interessant machen.
Denn mittlerweile scheint auch Toni selbst die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und kokettiert mit einem Abschied vom FC Bayern. Zuerst hatte er selbst das – bislang nicht offizielle – Interesse des Champions-League-Siegers FC Barcelona, der von seinem Freund Josep Guardiola (sie spielten zusammen bei Brescia) trainiert wird, bestätigt (AZ berichtete). Und nun sagte der Italiener, der noch einen Vertrag bis 2011 beim Rekordmeister besitzt, in „Bild“: „Ich werde mit dem Verein reden müssen.“ Damit meinte er wohl Fenerbahce Istanbul.
Fenerbahce zahlt offenbar acht Millionen Gage pro Jahr
Gerüchte besagen nämlich, dass Christoph Daum, der neue Trainer des türkischen Spitzenklubs, ganz versessen darauf ist, den 32-Jährigen an den Bosporus zu holen. Angeblich könnte das Bayern-Auslaufmodell sogar noch sein bisher schon üppiges Gehalt aufbessern: Fenerbahce ist offenbar gewillt, ihm acht Millionen Euro pro Saison zu zahlen. Somit würde der Italiener, der 2007 für elf Millionen Euro Ablöse aus Florenz zum FC Bayern gekommen war, sich finanziell verbessern – und dem Konkurrenzkampf bei den Bayern gegen Miroslav Klose sowie die Neuzugänge Mario Gomez und Ivica Olic entkommen. Bosporus statt Bayern-Bank?
Am Wochenende jedoch steht zunächst ein anderer im Mittelpunkt: Weltenbummler Bora Milutinovic. Der gebürtige Serbe, einst Coach in Mexiko, Costa Rica, den USA und Nigeria, ist mittlerweile Nationaltrainer des Asienmeisters Irak. Der 64-Jährige will den Südafrikanern die Premiere beim eigenen Turnier vermasseln. Milutinovic nimmt den Confed-Cup, bei dem Spanien und Brasilien als Favoriten gelten, ernst: „Wenn man in einem so wichtigen Wettbewerb spielt, wenn man einen ganzen Kontinent vertritt, hat man auch große Ziele.“ oh