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Künstliche Intelligenz oder Hoeneß? Hilfreiches Verhandlungsgeschick hat nur einer

Die Künstliche Intelligenz wird von Bundesligavereinen vermehrt beim Scouting eingesetzt. Die Expertise von Managern wie Uli Hoeneß wird es aber weiterhin brauchen, findet AZ-Reporter Kilian Kreitmair.
Kilian Kreitmair
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Wird trotz Künstlicher Intelligenz weiterhin beim FC Bayern gebraucht: Klub-Patron Uli Hoeneß.
Wird trotz Künstlicher Intelligenz weiterhin beim FC Bayern gebraucht: Klub-Patron Uli Hoeneß. © IMAGO

Man stelle sich vor, der FC Bayern wird in Zukunft von KI-Spezialisten geführt. Kein Max Eberl mehr, kein Christoph Freund und schon erst recht kein Uli Hoeneß. Nein, ein renommierter Informatiker hat an der Säbener Straße das Sagen über Transfers. Er bestimmt, ob Florian Wirtz in die Mannschaft von Coach Vincent Kompany passt.

Die KI kann kein Gespür für ein erfolgreiches Team entwickeln

Unvorstellbar. Und das wird, besser: muss, es auch bleiben. Denn das Gespür, ob aus talentierten Einzelspielern ein erfolgreiches Team wird, kann keine KI lernen. Es braucht Menschenkenntnis, die wie im Falle Hoeneß auf jahrzehntelanger Erfahrung beruht. Daten können nur als Ergänzung dienen. Prominentes Beispiel: Paris. Auf dem Papier sah der Kader 2021/22 wie der sichere Champions-League-Sieger aus.

Im Tor Italiens Europameister Gianluigi Donnarumma, in der Verteidigung Sergio Ramos und der Glamour-Sturm mit Neymar, Lionel Messi und Kylian Mbappé. Eine Elf, wie man sie sich eigentlich nur in Videospielen zusammengestellt hatte. Trotzdem war schon im Achtelfinale Endstation. Und das nicht etwa, weil Juan Bernat im Kader war (Hoeneß: "Als wir in Sevilla gespielt haben, war Bernat fast alleine dafür verantwortlich, dass wir aus der Champions League beinahe ausgeschieden sind").

Wird trotz Künstlicher Intelligenz weiterhin beim FC Bayern gebraucht: Klub-Patron Uli Hoeneß.
Wird trotz Künstlicher Intelligenz weiterhin beim FC Bayern gebraucht: Klub-Patron Uli Hoeneß. © IMAGO

Vereine können durch KI-Scouting Transfer-Flops reduzieren 

Die übergroßen Egos ergaben einfach kein Team. Die Stars vergaßen das große Ganze. Erst in dieser Saison könnte das Projekt Paris auf internationalem Boden Früchte tragen. Ganz ohne die großen Namen. Aber dafür menschlich auf einer Wellenlänge. Dass es also auf mehr als gut bewertete Stars ankommt, hat der Scheichklub mittlerweile teuer lernen müssen.

Leistungsdaten helfen nur bei einer ersten Bewertung. Top-Klubs können damit Transfer-Flops reduzieren. Erfahrene Kaderarchitekten wie Eberl, Freund oder Hoeneß wird es aber weiterhin in den Vereinen brauchen. Und außerdem: Keine Künstliche Intelligenz dieser Welt wird auch nur irgendwann die Abteilung Attacke und das Verhandlungsgeschick bei Transfers des Patrons vom Tegernsee ersetzen können.

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  • TheSpecialOne am 27.05.2025 00:54 Uhr / Bewertung:

    Das hoeneß'sche Verhandlungsgeschick durften wir gerade bei der Causa Wirtz bewundern.

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