Kritik wird immer lauter: Jetzt spricht FC-Bayern-Boss Max Eberl

Zuletzt waren interne Vorwürfe gegen Max Eberl an die Öffentlichkeit durchgesickert. Der Sportvorstand des FC Bayern weist diese von sich: "Es ist keine One-Man-Show." Das Aus von Thomas Müller im Sommer will er nicht bestätigen.
von  Maximilian Koch
Bayerns Sportvorstand Max Eberl.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl. © Christian Charisius (dpa)

München – In den vergangenen Tagen hat die Diskussion um Bayerns Sportvorstand Max Eberl an Fahrt aufgenommen. Immer mehr interne Kritikpunkte an dem 51-Jährigen werden öffentlich, immer angespannter ist die Situation an der Säbener Straße.

Wie Eberl damit umgeht? "Tatsächlich kriege ich das gar nicht so mit", sagte der Manager am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Augsburg. "Natürlich wird es mir zugetragen, wenn ich mich auf eine PK vorbereite. Aber mein ganzer Fokus ist auf Bayern München gerichtet, darauf, Entscheidungen zu treffen und auf den entscheidenden Wochen, die wir jetzt haben in der Meisterschaft und Champions League."

Eberl: "Kritik habe ich viel bekommen, seitdem ich beim FC Bayern bin"

Und dennoch: Die offensichtlichen Spannungen in der Chefetage und die Spekulationen darüber, wie die sportliche Führung der Münchner in Zukunft aussehen könnte, sorgen für Unruhe in der wichtigsten Phase der Saison.

Eberl, der zuletzt wegen einer fiebrigen Bronchitis das Spiel gegen St. Pauli verpasste, versucht, sich davon freizumachen. "Kritik habe ich viel bekommen, seitdem ich beim FC Bayern bin", führte er aus. "Trotzdem treffen wir zusammen Entscheidungen. Deshalb sage ich bewusst: wir. Es ist nicht Max Eberl, es ist keine One-Man-Show, sondern ein Klub, der Entscheidungen fällt."

Erste Namen werden als Eberl-Nachfolger gehandelt

Eberls Verteidigungsrede. Die Vorwürfe gegen ihn würde er zwar wahrnehmen, "aber ich versuche, meinen Job so gut wie möglich zu machen, die bestmöglichen Entscheidungen für den größtmöglichen Erfolg des Klubs zu treffen", sagte er, "und der steht über allem, über jeder Person, jedem Mitarbeiter, jedem Spieler. Alles andere kann ich nicht beeinflussen."

Inzwischen wird schon über mögliche Eberl-Nachfolger spekuliert, die Namen Mario Gomez, Ralf Rangnick und Markus Krösche sind gefallen. Zumindest bei Ex-Bayern-Stürmer Gomez dürften die Chancen allerdings gering sein.

RB-Boss Mintzlaff glaubt nicht an Gomez-Wechsel zum FC Bayern

"Ich persönlich und wir auch als Klub haben ein hervorragendes Verhältnis zum FC Bayern. Aber Mario Gomez fühlt sich sehr wohl bei uns, hat gerade seinen Vertrag verlängert. Der FC Bayern hat gerade Max Eberl verpflichtet", sagte Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff am Rande des DFB-Pokal-Halbfinals zwischen dem VfB Stuttgart und RB Leipzig (3:1): "Ich bin mir ganz sicher, dass Mario Gomez nicht zum FC Bayern wechselt." Es bleibt spannend, die Spekulationen dürften noch ein bisschen andauern. 

Neben Eberl bestimmte in den vergangenen Tagen vor allem die Personalie Thomas Müller die Schlagzeilen beim Rekordmeister. Der 35-Jährige wird aller Voraussicht nach keinen neuen Vertrag mehr erhalten und die Münchner im Sommer verlassen. Eberl wollte dies am Donnerstag aber nicht bestätigen.

Wie geht es mit Müller weiter? FC-Bayern-Boss Eberl äußert sich

"Ich werde hier nicht über Thomas sprechen, wir reden mit Thomas. Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, dann geht es nach draußen – und dann wird man es erklären", sagte Eberl. Das Thema werde aktuell "medial sehr getrieben", kommentierte Eberl.

Ihm missfällt das "Vorwegnehmen" von Entscheidungen und Bewertungen durch Medien und Experten vor einer offiziellen Verlautbarung seitens des Vereins oder des Spielers. "Thomas Müller ist eine besondere Personalie. Es ist nicht irgendein Spieler, sondern ein großer Spieler des FC Bayern", sagte Eberl. Vorwürfe, es fehle an Dankbarkeit seitens des FC Bayern gegenüber dem Ur-Bayern Müller, wies Eberl zurück. 

"Dankbarkeit ist immer da", sagte der Sportvorstand auch mit Blick auf die beim Rekordmeister hoch dotierten Verträge. "Thomas ist eine ganz spezielle Situation. Ich habe schon einige Spieler gehabt, die eine große Ära geprägt haben, wo man irgendwann gemeinschaftlich sagen muss, okay, vielleicht ist es irgendwann vorbei. Aber das tun wir dann, wenn es so seit ist", sagte Eberl.

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