Kritik an Ibiza-Trip der FC-Bayern-Stars: So reagieren die Bosse
München - Zwei freie Tage hatte Bayern-Trainer Vincent Kompany seiner Mannschaft nach dem 2:0-Erfolg gegen Gladbach gestattet – und diese Gelegenheit wollten sich die frisch gekürten Meister nicht entgehen lassen.
Im Privatjet ging es laut "Bild" für die 13 Spieler Thomas Müller, Manuel Neuer, Harry Kane, Kingsley Coman, Eric Dier, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Raphael Guerreiro, Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic, Josip Stanisic, Dayot Upamecano und Jonas Urbig auf die Party-Insel, wo in der Nacht auf Montag ausgiebig gefeiert wurde.
AZ-Info: So stehen die FC-Bayern-Bosse zum Ibiza-Trip
Nach AZ-Informationen wurde der Trip von der Bayern-Führung geduldet. Eine Woche zuvor hatte sich Sportvorstand Max Eberl noch mit den Stars um Müller und Neuer darauf verständigt, dass es nicht der richtige Zeitpunkt für einen Kurzurlaub sei. Eine solche Reise "gehört sich nicht", hatte Eberl nach dem 3:3 der Bayern bei RB Leipzig gesagt, "der Wettbewerb läuft noch". Nun hob ein Teil des Teams trotzdem ab Richtung Süden, am Mittwoch soll wieder in München trainiert werden. Dienstag stehen Marketingtermine an. Eberl meinte jetzt dazu: „Vergangene Woche standen noch viele Entscheidungen in der Liga an, auf die unsere Ergebnisse Einfluss hatten. Die Konstellation ist nun eine andere, daher haben wir dem Vorhaben der Spieler, ihre zweieinhalb freien Tage gemeinsam zu verbringen, jetzt nicht widersprochen.“

Kritik an dem Trip gab es von Mainz-Boss Christian Heidel. "Auch wenn es uns nicht betrifft, finde ich die Aktion schon grenzwertig – vor allem, nachdem die Reise vor einer Woche abgesagt worden war", sagte Heidel. "Im Sinne des Wettbewerbs finde ich so etwas nicht gut. Und die Diskussion, die es jetzt automatisch geben wird, hätte man sich ersparen sollen." Klar ist aber auch: Sollte Bayern am kommenden Samstag bei den noch abstiegsgefährdeten Hoffenheimern gewinnen, wäre die Diskussion schnell wieder beendet.
Söder adelt Bayern-Legende Müller: "Wäre ein super Präsident"
Ein bisschen Zerstreuung sollte nach einem Meistertitel auch mal erlaubt sein – erst recht für Feierbiest Müller, der gegen Gladbach sein letztes Heimspiel bestritt. Anschließend verneigten sich Mitspieler und Experten vor Müllers Karriere. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) etwa adelte die Bayern-Legende. "Es gibt keinen, der so eine enge Bindung zu Fans und an die Idee des FC Bayern hat. Irgendwann wäre er ein super Präsident für den FC Bayern", sagte Söder im "Doppelpass" bei Sport1. "Ich bin sicher, dass er Bayern und dem FC Bayern erhalten bleibt." Müller habe "eine ganze Generation geprägt".
Ex-Kapitän Stefan Effenberg meinte zu Müllers Zukunft: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Reise früher oder später zurück zum FC Bayern geht."
Aber erst mal geht's zurück von Ibiza nach München.