Kompany vor Europa-Rekord: Wen der Bayern-Coach alles überflügeln könnte

Vincent Kompany vor Europa-Rekord: Eine Bayern-Erfolg in Frankfurt wäre der zehnte Sieg im zehnten Pflichtspiel – solch ein Saisonstart gelang in einer europäischen Top-Liga noch keiner Mannschaft.
Patrick Strasser |
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Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany.
Trainer des FC Bayern: Vincent Kompany. © IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Am Sonntagmittag geht’s auf die Wiesn. Der offizielle Besuch der Profi-Mannschaft steht an, rein privat vergnügten sich einige Spieler ja bereits auf dem Oktoberfest. Traditionell feiern die Bayern in der Wiesn-Schänke vom Käfer, mit allen Familien der Mannschaft, des Trainerstabs und der Führung. Die Krüge hoch!

Freilich lässt es sich besser feiern, wenn man dabei einen Erfolg intus hat, sprich drei Punkte von der Auswärtsreise am Samstag nach Frankfurt im Duell mit der unberechenbaren Eintracht (18.30 Uhr, Sky). Berechenbar ist dagegen FCB-Trainer Vincent Kompany, der sich am Feiertag an der Säbener Straße gewohnt nüchtern-realistisch präsentierte auf der Pressekonferenz. Stichwort Wiesn und Feiern.

Keine Regeln für die Bayern-Stars während der Wiesn

Seinen Profis hatte er für die vergangenen zwei Wochen keinerlei Regeln aufgestellt, lediglich an ihre Verantwortung als Profis appelliert. "Das sind keine Kinder mehr. Viele haben selbst Kinder."

Könnte die erste Saisonpleite im zehnten Pflichtspiel den gemeinsamen Oktoberfest-Ausflug verhageln? Nicht mit Vinnie! "Samstag ist Samstag und Sonntag ist Sonntag. Wir müssen im Leben auch manchmal die Sachen trennen", erklärte Kompany und unterstrich: "Wir sind gerne miteinander. Das ist ein Moment, in dem es nicht nur um Fußball geht, sondern auch um die Familie. Ich höre immer, der FC Bayern ist eine Familie – also werden wir die Zeit nutzen, mal zusammen zu sein. Am Samstag will ich gewinnen. So kann ich das schön trennen und für beide Tage volle Motivation haben." Stabil, der Coach.

Kompany warnt vor Frankfurt: "Offensiv sind sie sehr, sehr stark"

Im Gegensatz zu Dino Toppmöllers Frankfurtern. Eintracht-Trainer zu sein bedeutet dieser Tage, das Chaos zu managen. Mit 1:5 gingen die Hessen am Dienstag in der Champions League bei Atlético Madrid unter, auch zuvor hatte es zahlreiche Eishockey-Ergebnisse gegeben.

Vor dem 1:5 in Spanien gab's das 6:4 (nach 6:0-Führung) bei Borussia Mönchengladbach, das 3:4 gegen Union Berlin und das 5:1 gegen Galatasaray Istanbul. "Frankfurt ist natürlich gefährlich, aber das ist für uns auch spannend", meinte Kompany, "offensiv sind sie sehr, sehr stark im Moment. Das ist sehr beeindruckend, aber wir schießen auch viele Tore. Ich würde so ein Spiel auf jeden Fall schauen."

Haben derzeit gut Lachen: Die Bayern-Stars um Min-jae Kim und Chefcoach Vincent Kompany.
Haben derzeit gut Lachen: Die Bayern-Stars um Min-jae Kim und Chefcoach Vincent Kompany. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Unter Heynckes verlor Bayern in der Triple-Saison das zehnte Saisonspiel

Er coacht es. Und sich zu einem möglichen Rekord, der den 39-jährigen Belgier in einer ganz speziellen Wertung auf den Thron hieven würde. Unter ihm, falls die Münchner den zehnten Erfolg im zehnten Pflichtspiel der Saison einfahren: die internationale Trainergilde von einst und heute. Vinnie auf die Eins?

Sieg Nummer zehn würde bedeuten: Solch ein Saisonstart ist in einer europäischen Top-Liga noch keiner Mannschaft gelungen. Dementsprechend auch den Bayern nicht. Unter Trainer-Legende Jupp Heynckes verlor man in der Triple-Saison 2012/13 das zehnte Saisonspiel – ein 1:3 in der Champions League bei BATE Borisov (Weißrussland).

Auch Tuchel, Guardiola und Ancelotti mit neun Siegen zum Auftakt

Zur Übersicht, wer neben den aktuellen Kompany-Bayern alle Neune ab Saisonstart in Europa gewann (chronologisch geordnet):

- Real Madrid 1968/69 unter Trainer Miguel Muñoz (†68) mit einer Tordifferenz von +23

- AC Mailand 1992/93 unter Fabio Capello (79) mit +24 Toren

- Hamburger SV 2005/06 unter Thomas Doll (59) +19 Toren

- FC Chelsea 2009/10 unter Carlo Ancelotti mit +17 Toren

- AS Rom 2013/14 unter Rudi García (61) mit +22 Toren

- Borussia Dortmund 2015/16 unter Thomas Tuchel (52) mit +26 Toren

- Manchester City 2016/17 unter Pep Guardiola (54) mit +22 Toren

- Real Madrid 2022/23 unter Carlo Ancelotti (66) mit +18 Toren

Pep Guardiola feierte mit Manchester CIty 2016/17 neun Siege zum Auftakt.
Pep Guardiola feierte mit Manchester CIty 2016/17 neun Siege zum Auftakt. © IMAGO/Mark Cosgrove/News Images

Ein illustrer Kreis mit drei ehemaligen Bayern-Trainern. Platziert sich Kompany vor Pep, Carlo und Tuchel? Sogar vor dem früheren Dortmund- und HSV-Coach Thomas Doll (hüstel, hüstel)? Bayerns Meistertrainer erfuhr kurz vor der Medienrunde von seinem Pressesprecher, dass er diesen Rekord knacken könne und meinte gelassen: "Ich bin nicht so beschäftigt mit dieser Statistik. Wichtig ist, dass wir im März dabei sind, um die Preise zu gewinnen. Jetzt geht es darum, dass wir weiter unser Momentum behalten und wir die Leistung bringen, die uns helfen wird." Stabil, der Coach. Und wenn seine Bayern stabil bleiben, schwebt er bald in ganz anderen Sphären.

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