Leverkusen so stark wie noch nie? Auch die Psychospielchen von Bayern-Star Thomas Müller bleiben wirkungslos

Leverkusen egalisiert den Bundesliga-Startrekord nach elf Spieltagen und fordert den FC Bayern im Kampf um die Meisterschaft heraus.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Thomas Müller und sein FC Bayern sind in der Bundesliga aktuell nur der Verfolger.
Thomas Müller und sein FC Bayern sind in der Bundesliga aktuell nur der Verfolger. © imago/MIS

München - Auch die kleine Spitze von Thomas Müller (34) löste bei den Spielern von Bayer Leverkusen keine Nervosität aus – nicht mal im Ansatz. "Ich hoffe, dass Leverkusen irgendwann mal auf Unentschieden umstellt", hatte der Routinier des FC Bayern nach dem 4:2-Erfolg gegen Heidenheim gesagt: "Diese Botschaft schicken wir mal so raus und hoffen, dass sie bis Montag Bestand hat."

Doch bereits am Sonntag gab der Tabellenführer die Antwort, Leverkusen gewann derart souverän mit 4:0 gegen Union Berlin, dass Union-Trainer Urs Fischer (57), von dem sich die "Eisernen" inzwischen getrennt haben, anerkennen musste: "Das war deutlich, ein Klassenunterschied." Und die nächste sportliche Ansage der Leverkusener im Meisterkampf.

Bedrohung für den FC Bayern: "Leverkusener sind ein formidabler Wettbewerber"

Plötzlich scheint der FC Bayern einen echten Rivalen zu haben, der sich nicht mal von den aus München bekannten Psychospielchen irritieren lässt.  Früher war besonders Uli Hoeneß (71) für diese Sticheleien zuständig, er brachte damit so manchen Rivalen ins Schwitzen. Und letztlich auch zum Sturz von der Tabellenspitze. Aktuell aber hält sich Hoeneß weitgehend aus dem sportlichen Bereich zurück, außer Müller hat sich noch kein Leader zu Leverkusen geäußert. Dabei ist die Bayer-Bedrohung für Bayerns zwölften Meistertitel in Serie real...

Der größte Konkurrent des FC Bayern in dieser Saison heißt Bayer Leverkusen.
Der größte Konkurrent des FC Bayern in dieser Saison heißt Bayer Leverkusen. © Tom Weller/dpa

"Ich finde, die Leverkusener machen es gut", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer (69) voller Respekt. Man selbst habe elf Siege und zwei Unentschieden, aber sei nur Zweiter. "Dann muss man sagen, die Leverkusener sind ein formidabler Wettbewerber." Und was für einer! Unter Trainer Xabi Alonso (41) , dem Ex-Bayern-Star, stellte Bayer nun sogar den Bundesliga-Startrekord ein. Elf Spiele, zehn Siege, dazu das beachtliche 2:2 bei Bayern am vierten Spieltag. Nur die Münchner selbst waren in der Saison 2015/2016 unter Coach Pep Guardiola (52) ebenso gut gestartet – damals mit Alonso als Bayern-Spielmacher.

Das Erbe von Ancelotti: Alonso weckt Interesse von Real Madrid

Der junge Coach aus Leverkusen hat eines der spielstärksten Teams Europas geformt, ein schneller Einbruch ist daher kaum zu erwarten. "Wir haben 31 von 33 Punkten, das ist schwierig zu erreichen. Wir verdienen es, in dieser Position zu sein", sagte Alonso, der längst das Interesse seines Ex-Klubs Real Madrid geweckt hat.

Carlo Ancelotti (64) wird Real am Saisonende verlassen und die brasilianische Nationalmannschaft übernehmen, Alonso soll Ancelotti beerben. Dem Vernehmen nach gibt es eine Ausstiegsklausel in Alonsos bis 2026 laufendem Vertrag, diese soll zwischen fünf und sieben Millionen Euro liegen. Was natürlich kein Hindernis für Real darstellen sollte.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Leverkusen: "Diese Mannschaft hat das Potenzial und muss unter den Top vier der Liga sein"

Doch vorab möchte sich Alonso natürlich in der Bundesliga verewigen – im Idealfall mit dem Meistertitel als Trainer. "Wir schauen nicht, was Bayern macht", sagte Mittelfeldchef Granit Xhaka (31): "Wenn wir unsere Spiele gewinnen, müssen wir nicht auf die Anderen schauen. Das ist das einzige Ziel, was wir haben." Man müsse jetzt "am Boden bleiben, weil nach elf Spieltagen noch keiner Meister geworden ist", ergänzte Xhaka: "Das Ziel Meister ist bis heute in der Kabine nicht bei uns. Wir wollen Champions League spielen, auf jeden Fall. Diese Mannschaft hat das Potenzial und muss unter den Top vier der Liga sein." Mindestens.

"Ich glaube, man sollte Dortmund und Leipzig nicht unterschätzen, aber Leverkusen macht es sehr, sehr gut", meinte Bayern-Boss Hainer: "Sie haben einen Trainer, da haben wir ein bisschen was mitgearbeitet. Er hat ja lange bei uns gespielt."

Für Tuchel gibt es nur einen Einkampf, keinen Zweikampf: "Der Fokus ist bei uns"

Knackt Alonso den FC Bayern mit Bayer? Der Münchner Trainer Thomas Tuchel (50) hält selbstbewusst dagegen. "Für mich gibt es nur einen Einkampf, keinen Zweikampf", sagte Tuchel, als er auf Leverkusen angesprochen wurde: "Wir spielen immer nur gegen unser eigenes Niveau und unsere eigenen Ansprüche. Der Fokus ist immer bei uns. Wir müssen dafür sorgen, dass wir gewinnen und gewinnen und stabil bleiben."

Leverkusen sei auf jeden Fall "extrem stark", räumte Tuchel ein. Aber: "Es lohnt sich nicht, auf irgendwelche Ergebnisse zu spekulieren und sich einen Konkurrenten herauszusuchen. Wir sind unser eigener Maßstab." Es könnte ein heißes Meisterduell geben.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ardana am 16.11.2023 07:47 Uhr / Bewertung:

    Herr Müller wird langsam lästig mit seiner ständigen Drängelei in den Vordergrund. Was ist nur mit dem los, er war doch früher anders und sympathisch.

  • Analyst am 16.11.2023 09:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ardana

    Er war seit Beginn,schon immer ein beliebter Interviewpartner ,weil sowieso immer etwas Lustiges rauskam.Daran gar sich bis Heute nichts geändert.Er drängt sich nicht vor,sondern wird gesucht.

  • Play Fair am 16.11.2023 17:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Ardana

    mit dem ewigen gebashe verhält sich die sache anders...
    ...das war noch nie sympathisch.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.