Beim BR wurde er zur Reporter-Legende, für 90elf berichtet er sogar im „Günther-Koch-Kultkanal“. Jetzt ist er Aufsichtsrat beim Club – und hört mit Radio auf. Für die AZ hat Günther Koch nochmal in seiner persönlichen Historien-Schatzkiste gewühlt und blickt exklusiv auf seine besten Derbys zurück.
Das Erste:
Nürnberg – Bayern 7:3, 2. 12. 1967: „Ich war stocksauer, weil ich noch Bayern-Fan war: ’In dieses Stadion gehe ich nie mehr.’“
Das Schönste:
Nürnberg – Bayern 3:0, 2. 2. 2007: „Magath war gerade rausgeflogen, Hitzfeld saß erstmals auf der Bank - und dann dieses 3:0! Ich hab’ gerufen: ’Vittek tanzt!’
Das Lustigste:
Nürnberg – Bayern 4:0, 25. 11. 1989: Ich konnte an der Seitenlinie Uli Hoeneß interviewen, während des Spiels! Hermann Gerland war Club-Trainer, und wurde dann prompt von Bayern verpflichtet.
Das Emotionalste:
Bayern – Nürnberg 6:3, 14. 5. 2005: Der traurige Abschied vom Olympiastadion! Man konnte schöne Bilder malen: vom Gewitter, das aufzog. Nürnberg hat zwar verloren, aber das letzte Tor war ein Club-Tor: Samuel Slovak. Ich hab’ gebrüllt wie ein Blöder.
Das Kurioseste:
Bayern – Nürnberg 2:1, 23. 4. 1994: Das Phantom-Tor von Thomas Helmer! Da hab’ ich getobt! Und gewusst, dass ein Bayern-Abi mehr wert ist als eins aus NRW, auf das Helmer so stolz war. Beim Champions-League-Spiel in Göteborg ein paar Tage später hat er mir kein Interview geben - weil’s zu kalt war...
Das Widersinnigste:
Nürnberg – Bayern 2:0, 6. 11. 1993: Vor der Partie deutete sich an, dass Präsident Gerhard Voack Trainer Willi Entenmann entlassen wollte. Der wollte mir vor dem Spiel etwas sagen, doch ich bekam plötzlich Nasenbluten, musste zum Sanitäter. Ich hätte nur geflucht und die Leute gegen Voack aufgehetzt. Zwei Tage später hat er Entenmann tatsächlich gefeuert.
Das Furchtbarste:
Bayern – Nürnberg 4:2, 1. 5. 1982: Pokalfinale in Frankfurt: Daran erinnere ich mich ungern. 2:0 geführt, und bei diesem Kontertor von Werner Dreßel habe ich so laut geschrien, dass sie im Ü-Wagen den Kondensator wechseln mussten. Dann krachten Dieter Hoeneß und Alois Reinhardt mit den Köpfen zusammen und liefen beide mit diesen Turbänen rum.“
Held und Depp:
Bayern – Nürnberg 2:1, 23. 4. 1994: Alain Sutter, der Held, hatte alle ausgespielt, Helmer foulte ihn: Elfer! Von hinten kam Andi Köpke gerannt, doch Manni Schwabl hatte sich die Kugel geschnappt. Ich rief: ’Doch nicht der Schwabl! Der hat seinen letzten Elfer vor zehn Jahren geschossen!’ Er schoss: halbhoch, lasch, Raimund Aumann hielt. Ich hab’ gerufen: ’Ich hab’s gewusst! Ich hab’s gewusst! Das habe ich gewusst!’“