Kimmich kritisiert Bayern-Bosse: Eine Sache stört ihn am Aus von Kahn und Brazzo besonders

Zum elften Mal in Folge hat sich der FC Bayern die Meisterschale krallen können. Auch die Frauen des FC Bayern feierten gemeinsam mit den Männern ihren Titelgewinn auf dem Rathausbalkon am Marienplatz. Joshua Kimmich hatte aber trotz der Feierstimmung Kritik für die Bayern-Bosse übrig.
von  Maximilian Steiger
Joshua Kimmich (r.) und der entlassene Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei der Meisterfeier am Sonntagnachmittag in der Münchner Innenstadt.
Joshua Kimmich (r.) und der entlassene Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei der Meisterfeier am Sonntagnachmittag in der Münchner Innenstadt. © imago/Ulrich Wagner

München - Die Meisterschaft hat der FC Bayern in einem Herzschlagfinale wider einiger Erwartungen doch noch eintüten können. Doch die Schlagzeilen beherrscht ein ganz anderes Thema an der Säbener Straße.

Sonntagnachmittag auf dem Marienplatz: Die doppelte Meister-Sause des FC Bayern stand an. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein wurde zunächst auf einer Leinwand gezeigt, wie die FCB-Frauen ihren Meistertitel mit einem souveränen 11:1 gegen Potsdam eingetütet haben, ehe später die doppelte Krönung auf dem Rathausbalkon erfolgte.

Aus von Brazzo und Kahn überschattet Meisterfeierlichkeiten

Tausende in Rot gekleidete Fans bejubelten den Doppelerfolg ihres Herzensvereins und doch schwebte das unrühmliche Aus von Ex-Sportvorstand Hasan Salihamdzic und dem geschassten Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn über den Feierlichkeiten.

Auch bei den Spielern hinterließ die Entlassung der zwei wichtigen Führungspersonen ihre Spuren. Bereits kurz nach Abpfiff zeigte sich Thomas Müller etwas verblüfft, dass eine solche Meldung nur wenige Minuten nach dem in spannendster Weise errungenen Meistertitel die Runde macht.

Auch im Nachgang dominierte die Meldung vom Doppel-Aus die Berichterstattung rund um Bayerns elfte Meisterschaft in Folge.

Kimmich übt deutliche Kritik an Bayern-Bossen

Selbst bei der Meisterfeier am Marienplatz ließen die Bayern-Stars die Geschehnisse nicht kalt. Joshua Kimmich ließ seiner Gefühlswelt dabei freien Lauf und bezeugte, er und die Mannschaft hätten "es nicht gewusst". Das Vorgehen der Klubführung sorgte beim Mittelfeldmann auch am Tag nach den Ereignissen für Verwunderung.

"Klar überrascht es einen am Tag der Deutschen Meisterschaft", gestand der 28-Jährige. "Es war schon komisch, wenn man sich die Deutsche Meisterschaft in so einem Finale sichert und einen dann so eine Nachricht erreicht", äußerte Kimmich seine Meinung zu der Art und Weise der Entlassungen und fügte an: "Dann ist man im Wechselbad der Gefühle."

Kimmich: "Verein hätte noch zwei bis drei Tage warten können"

"Unabhängig wie man es bewertet, hätte der Verein noch zwei bis drei Tage mit der Verkündung warten können", unterstrich Kimmich nochmal seine Kritik bezüglich des Zeitpunkts der Bekanntgabe. Zur Entscheidung selbst wollte der Führungsspieler jedoch keine Meinung abgeben und zeigte sich diplomatisch: "Unabhängig, ob die jetzt gut oder schlecht ist – das bewerte ich nicht."

Sicher ist: Die Entlassung wird noch weiter hohe Wellen schlagen. Denn während die Nachfolge von Oliver Kahn mit dem langjährigen Finanzchef Jan-Christian Dreesen bereits geklärt ist, gibt es bislang noch keinen Nachfolger für Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Eine wichtige Position – gerade jetzt, wo die Transferphase vor der Tür steht.

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