"Kann ich nicht verraten": Kompany macht aus der FC-Bayern-Elf ein Geheimnis
Sechs Siege aus acht Spielen – das ist die Formel für das Erreichen der Top 8 der Ligaphase der Champions League mit 36 Mannschaften. Vier Erfolge haben die Bayern schon eingesackt in den ersten fünf Partien, lediglich vor zwei Wochen beim FC Arsenal (1:3) gepatzt. Auf Rechenspiele verlässt sich der sonst so analytisch getriebene Vincent Kompany nicht gerne. "Die Statistiker sagen, dass vielleicht fünf Siege und ein Remis reichen würden", meinte der Bayern-Trainer am Montagnachmittag an der Säbener Straße knapp 27 Stunden vor dem Duell mit Sporting Lissabon (18.45 Uhr, DAZN). Also 16 statt 18 Punkte.
Kompany: "Ich kann die Aufstellung nicht verraten"
Kompany betonte: "Aber ich denke nicht gerne so. Wir spielen zu Hause und haben von den letzten drei Spielen zwei vor heimischem Publikum (im Januar noch gegen Union Saint-Gilloise und bei der PSV Eindhoven, d.Red.). Wir sind sehr nah dran, es sieht aktuell sehr gut aus." Siege schärfen das Selbstbewusstsein. Der 39-Jährige war ohnehin sehr gut drauf an diesem Montag, scherzte mit den Reportern und lachte viel.
"Ich kann die Aufstellung nicht verraten", meinte Kompany auf konkrete Nachfragen und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Klar, man kann sich schon einiges vorstellen." Dass Kapitän Manuel Neuer wieder im Tor steht, bestätigte er. Ansonsten wird die A-Besetzung auflaufen. Es wird zurückrotiert: Also wieder mit Abwehrchef Jonathan Tah und Torjäger Harry Kane, der in Stuttgart als Joker drei Treffer zum 5:0 beisteuerte.

FC Bayern will im Februar nur eine englische Woche
Denn das Duell mit dem portugiesischen Meister ist das wichtigste Spiel der drei verbleibenden bis zum Weihnachtsurlaub nach der Partie in Heidenheim (21.12.). Obwohl Kompany Spiele nicht bewusst kategorisiert, kann man die Wichtigkeit an den Aufstellungen ablesen. Bei acht Punkten Vorsprung in der Liga auf RB Leipzig sind zwar sechs Punkte gegen die Abstiegskandidaten Mainz (Sonntag) und den FCH eingeplant, doch wohl auch mit einer leicht veränderten Aufstellung einzufahren. Also: Volle Fahrt gegen Sporting!
Beim Reißbrett-Plan für die perfekte Saison hat man aus Bayern-Sicht im Februar nur eine englische Woche – die man gerne nimmt, da man im DFB-Pokal das Viertelfinale erreicht hat und dabei gegen RB Leipzig gelost wurde (Termin: 3./4. oder 10./11.2.). Kontraproduktiv wären drei englische Wochen, denn das hieße: Playoffs mit Hin- und Rückspiel in der Champions League. Das Sechzehntelfinale, eine Art Ehrenrunde mit Falltür wie in der vergangenen Saison.

Gnabry: "Der Modus lässt nicht viele Fehler zu"
"Der Modus lässt nicht viel zu, erlaubt dir nicht viele Fehler", sagte Serge Gnabry am Montagnachmittag, "das haben wir letzte Saison gelernt. In der Champions League kann immer alles passieren, das haben wir letztes Jahr in Rotterdam erlebt." Im Januar verpasste Feyenoord den Bayern eine 3:0-Klatsche, also musste man in die Playoffs gegen Celtic Glasgow. Was viele schon vergessen haben: Damals hatte Bayern Losglück – zu 50 Prozent wäre Manchester City mit Trainer Pep Guardiola und Torjäger Erling Haaland der Gegner gewesen.
Auch gegen das schwächere Celtic herrschten Stress und Angstschweiß. 2:1 auswärts, ein knappes 1:1 zu Hause – als man nur knapp einer Verlängerung entkam. Diesmal will Kompany, dass seine Mannschaft sich im Februar regenerieren kann für die wirklich wichtigen Spiele im März/April/Mai. Auch Gnabry weiß um die Losung: Siegen für die Couch. "Das Ziel ist, gegen Sporting drei Punkte einzufahren. Die direkte Qualifikation wäre gut, da können wir einen guten Schritt machen. Dann hätten wir bei den Playoffs Pause."
Lissabon hat schon zehn Punkte
Und im Februar "ein bisschen Luft", so der Angreifer. Schließlich steht im März neben dem Achtelfinale der Königsklasse ein Länderspielfenster mit zwei Partien an, in denen sich die Bayern-Profis für die Stammelf des jeweiligen Landes bzw. für den WM-Kader empfehlen können. Portugals Double-Gewinner hat bereits zehn Punkte – dabei soll’s bleiben. Denn Bayern hat super Bock.
