Kalles Gedicht: Kupferte er ab?
MÜNCHEN - Im Internet stehen die Verse, mit denen sich Karl-Heinz Rummenigge am Freitag bei Franz Beckenbauer bedankte, schon lange. Einen Unterschied gab es dann aber doch.
„Oft möchte man sich für etwas bedanken und weiß nicht so genau wie. Ist Ihnen das auch schon so gegangen?“, fragt Anette Pfeiffer-Klärle. Auf ihrer Website „apk-gedichte.de“ bietet die Dame (laut Eigenangabe im Hauptberuf „Mama“ und im Nebenberuf „Gedichteschreiberin“) ein Gedicht-Service an. Für 29 bis 99 Euro kann man bei ihr Gedichte bestellen. Manche davon hat sie schon online gestellt.
Nun, Karl–Heinz Rummenigge wollte sich am Freitag tatsächlich bedanken. Bei Franz Beckenbauer, und zwar per Gedicht. „Deutschland ist ja bekannt als Land der Dichter und Denker. Ich versuch mal, meine Worte zu Franz Beckenbauer in einem kleinen Vers Ihnen zukommen zu lassen“, sagte Rummenigge also und begann: „Lieber Franz, ich danke Dir. Ich danke dir, ich danke Dir sehr [...] Ich danke Dir, Du bist ein Schatz. Dies sage ich Dir in einem Satz...“
Inspiration für sein Gedicht geholt haben könnte er sich womöglich im Internet. Gibt man bei Google „Danke sehr Gedicht“ ein, erscheint als erster Treffer Pfeiffer-Klärles Website und ein Gedicht mit dem Titel „Danke sehr“. Und dieses ist nahezu identisch mit Rummenigges Worten. Nur auf den letzten Vers („Und ein spezielles Dankesehr an 1860 für die Watschn an dir“) scheint Pfeiffer-Klärle nicht gekommen zu sein.