Jérôme Boateng: "Es wird ruppiger zur Sache gehen"
Die Spannung steigt, das Duell gegen den BVB rückt immer näher. An der Säbener Straße spricht Verteidiger Jérôme Boateng über seinen Ausraster gegen Hamburg, Aggressivität und Feierpläne für Berlin.
München – Beim deutschen Clàsico vor dem großen WM Sommer heißt es für beide Kontrahenten: Alles oder nichts. Die Bayern wollen um jeden Preis den Pokal verteidigen, der BVB ist voll auf die letzte Titelchance der Saison fokussiert. Bevor es nach Berlin geht, sprach Jérôme Boateng beim Pressetalk an der Säbener Straße über...
...die Vorfreude aufs Pokalfinale: „Bei jedem kribbelt’s langsam, es ist das letzte Spiel der Saison. Die Anspannung ist groß, wir freuen uns auch riesig. Wir sind sehr motiviert und hoffen, dass wir ein super Spiel abliefern. Wir müssen ein hohes Niveau anschlagen, damit wir das Spiel gewinnen.“
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...die Geldstrafe und den Anschiss nach Rot gegen Hamburg: „Das war zwei Tage später abgehakt. Die Reaktion war noch so einer Woche – wir sind gegen Real ausgeschieden – normal. Es war eine Dummheit von mir. Herr Rummenigge ist der Chef von Bayern, ich habe mir das angehört, fit gut ist. Ich weiß selbst, dass es dumm war. Da gibt’s nicht mehr viel zu sagen.“
...Aggressivität im Duell gegen den BVB: „Es ist eine große Rivalität, weil die beiden besten Mannschaften aufeinander treffen. Wir sind alle sehr motiviert, müssen aber auch voll konzentriert sein. Gegen Dortmund ist es meistens nicht gerade ein Freundschaftsspiel; es wird bestimmt auch mal ruppiger zur Sache gehen.“
...die nachlassende Defensivleistung: „Es fängt nicht hinten an, sondern meistens vorne. Das hat nichts mit der Abwehr speziell zu tun, sondern mit der ganzen Mannschaft. Jeder muss für den anderen laufen, Fehler ausbügeln. Es geht darum, immer konzentriert und wach zu sein und einander zu unterstützen. Ich hoffe, dass wir das jetzt wieder im Griff haben.“
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...die Gefahr der Dortmunder Standardsituationen: „Standards sind immer Thema bei uns, vor jedem Spiel. Sehr ärgerlich, dass wir gegen Madrid drei Gegentore bekommen haben. Da haben wir drüber geredet. Wir wissen um Dortmunds Stärke."
...sich als Feierbeauftragten in Berlin: „Wir feiern spontan. Wichtig ist, dass wir zuerst geschlossen als Mannschaft zusammen essen und feiern. Dann kann man immer noch was machen.“
...seinen Halbbruder Kevin-Prince, der dem DFB-Team Führungspersönlichkeiten absprach: „Wir haben Typen, auf jeden Fall. Ich sage: Das ist auch schwierig für einen Außenstehenden zu beurteilen, der nicht in der Mannschaft spielt. Er hat seine Meinung, ich habe meine eigene. Basti (Schweinsteiger, Anm. d. Red.) hat ganz schön viele Titel gesammelt. Wir haben viele Spieler, die in Halbfinals und Finals gespielt haben. Ohne solche Typen wäre das nicht möglich gewesen. Im Gegenteil: Ich glaube nicht, dass jede Nationalmannschaft solche Typen hat wie wir.“
...seine Rolle im WM-Kader: „Ich habe zuletzt immer gespielt, auch gute Länderspiele gemacht, das so auch vom Bundestrainer bestätigt bekommen. Ich freue mich auf die Zeit mit der Nationalmannschaft, will dort meinen Platz festigen.“