Javi Martinez: "Immer sagen alle Schei..."
Bayern-Star Javi Martinez: im Champions-League-Hinspiel gegen Juventus Turin war er gesperrt, am Samstag kann er mit dem FC Bayern die Meisterschaft perfekt machen. Der Spanier über Weißbier-Duschen, seine Saison - und sein Lieblingswort auf Deutsch.
München - Javi Martinez wechselte im Sommer von Athletic Bilbao zum FC Bayern München. Der Spanier ist längst angekommen in München, überzeugt auf dem Platz und fühlt sich wohl in der Stadt und der Mannschaft. Am Samstag kann der 24-Jährige mit seinen Kollegen frühzeitig deutscher Meister werden. Am Donnerstag stellte sich Martinez den Fragen der Reporter im Pressetalk beim FC Bayern.
Javi Martínez über...
...das Spiel in Frankfurt: „Die Eintracht kämpft noch um die internationalen Plätze, spielt eine sehr gute Saison. Ich hoffe natürlich, dass wir die Meisterschaft perfekt machen. Es wäre mein erster Meistertitel, aber es wird nicht einfach.“
...die verschobene Meisterfeier:
„Ich denke nicht ans Feiern, ich denke an die Titel, die wir noch gewinnen können. Wenn wir diese holen, werden wir das Feiern nachholen – und zwar richtig.“
...wen er Weißbier-Duschen würde:
„Bastian Schweinsteiger. Oder Thomas Müller. Oder Franck Ribéry. Ribéry, weil er immer viele Späße mit uns macht.“
...seine Saison:
„Es war kein einfaches Jahr, ich habe 2012 viele Spiele gespielt, hatte wenig Zeit, mich auszuruhen. Jetzt bin ich physisch in einer besseren Situation, fühle mich von Tag zu Tag besser. Ich habe mit (Trainer Jupp, die Red.) Heynckes einen Plan abgemacht, um in Bestform zu kommen – und der ist aufgegangen. Ich weiß aber, dass ich noch Luft nach oben habe.“
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...Zuschauen beim Juve-Hinspiel wegen einer Gelbsperre:
„Ich war sehr nervös, es ist immer schwieriger auf der Tribüne zu sitzen, als selbst zu spielen. Juventus hat gezeigt, dass sie eine andere Art von Mannschaft haben, als man gemeinhin von Italienern denkt. Sie spielen gut hinten raus, beschränken sich nicht nur aufs Verteidigen. Aber wir haben gewonnen, weil wir die bessere taktische Einstellung hatten.“
...Vorfreude aufs Duell mit Andrea Pirlo:
„Ich freue mich sehr auf das Duell mit ihm. Ich verfolge seine Karriere schon viele Jahre, er ist ein unglaublich guter Spieler. Ich versuche, mir Sachen von ihm abzuschauen.“
...die Verständigung mit Heynckes:
„Wir sprechen auf Spanisch und auf Deutsch miteinander. Er will, dass ich mit ihm Deutsch rede, aber es ist noch schwer für mich.“
...seinen Deutsch-Unterricht:
„Ich würde am liebsten jeden Tag in den Sprachunterricht gehen, leider ist das nicht immer möglich, wir sind viel unterwegs. Meine Lehrerin hat mir wirklich schon viel beigebracht, aber am meisten lerne ich im Austausch mit den Spielern, bei den Ansprachen des Trainers. Das ist mein eigentlicher Unterricht.“
...sein Lieblingswort in Deutsch:
„Scheiße! Das war das erste Wort, das ich gelernt habe, gleich im ersten Training. Das habe ich ganz oft von den anderen gehört. Ich habe Mario Gomez gefragt, warum alle immer ‚Scheiße’ sagen, wenn der Ball verloren geht – dann hat er’s mir übersetzt.“
...Nationaltrainer del Bosque, der ihn zuletzt nicht eingeladen hatte, weil er ihn nicht gut in Form sah:
„Es ist seine Meinung, die muss ich respektieren. Der Nationaltrainer kennt seine Spieler, hat seine eigenen Einschätzungen. Mich motiviert das, noch besser zu spielen. Vielleicht sieht er mich ja beim nächsten Mal wieder gut spielen, dann lädt er mich auch wieder ein. Ich weiß, dass er meine Spiele verfolgt, aber er muss auch die anderen Spieler beobachten, in Spanien, in England. Deswegen war er noch nicht hier.“