"Hört sich gut an": Bei Bayerns Viertelfinal-Kracher gegen PSG wird Schalke-Feeling aufkommen

Der FC Bayern trifft im Viertelfinale der Klub-WM auf PSG und will nach dem Sieg gegen Flamengo mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Eine weitere Hitzeschlacht droht dieses Mal immerhin nicht.
Patrick Strasser |
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Im Mercedes-Benz Stadium von Atlanta spielen seit August 2017 das NFL-Team der Falcons und die MLS-Fußballer von United. Bei der Klub-WM dürfen bis zu 75.000 Fans in die Arena.
Im Mercedes-Benz Stadium von Atlanta spielen seit August 2017 das NFL-Team der Falcons und die MLS-Fußballer von United. Bei der Klub-WM dürfen bis zu 75.000 Fans in die Arena. © IMAGO/Dale Zanine

Nein, es wurde nicht das letzte, das allerletzte Spiel in der doch nicht ewigen Ära des Thomas Müller im Bayern-Trikot. Das war das Allerwichtigste an diesem tropisch-heißen Nachmittag im Hard Rock Stadium von Miami. Denn der 35-Jährige schaffte es aufgrund seiner sehr späten Einwechslung nur zur Randerscheinung bei Bayerns 4:2-Erfolg im Achtelfinale der Klub-WM gegen Flamengo aus Rio de Janeiro. Gut so – für ihn, die Mannschaft, die Finanzen (das Weiterkommen wird mit einer Prämie von 11,4 Millionen Euro belohnt) – und vor allem: für seine Fans.

Der große Abschiedsschmerz bleibt aus

Die großen Gefühle, der große Abschiedsschmerz – all das kann ja alles noch kommen gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale, kommenden Samstag (18 Uhr MEZ, Sat.1 & DAZN live) in Atlanta. Bei Müller und den Münchnern, falls sie gegen den Champions-League-Sieger ausscheiden. Dass sich Leroy Sané nach fünf Jahren bei Bayern mit einem Sieg, aber keinem Tor verabschiedete, war eine Fußnote wert – wenn auch nicht spielentscheidend.

Leroy Sané stand gegen Flamengo letztmals für die Bayern auf dem Platz.
Leroy Sané stand gegen Flamengo letztmals für die Bayern auf dem Platz. © IMAGO/ SPP

Starke Leistung gegen Flamengo

Gegen den Tabellenführer der brasilianischen Liga zeigten die Bayern ihre beste Leistung bei diesem nun schon mehr als zwei Wochen dauernden Turnier in den USA – sie waren noch zielstrebiger als beim 2:1 in der Vorrunde gegen die Boca Juniors aus Argentinien. Sie agierten mit der nötigen Schärfe und Härte, erzielten die Tore in den für sie besten Momenten und bewiesen Widerstandsfähigkeit. Und das gegen die Hitze und die heißblütigen Fans aus Brasilien.

Die Partie geriet zu einem wahren Auswärtsspiel – kein Wunder, fand sie doch im Latino-geprägten Miami statt. Das Schwarz-Rot von Flamengo dominierte die Tribünen, auf dem Platz hatten die Münchner das Kommando. Weitestgehend. Wenn sie sich zu sicher fühlten, kam jeweils der Rückschlag.

Selbstvertrauen für das Viertelfinale

Sie überstanden das fußballerische Stahlbad. Gibt Selbstvertrauen. Braucht man auch gegen „die beste Mannschaft Europas“, so Trainer Kompany. Gegen „eine der stärksten Mannschaften der Welt, die verdient Champions-League-Sieger geworden“ sei, wie Neuer meinte. Das so spielstarke Kollektiv von PSG ist laut Goretzka „eine Mannschaft, die jetzt extrem viel Rückenwind hat, die sehr dominant war in dieser Saison“.

Paris sei ein „Top-Team“, sagte Torjäger Kane, „aber wir können jeden schlagen, wir gehen in dieses Spiel mit keinem anderen Gefühl. Wir respektieren sie, aber wir bleiben bei dem Ziel, das Turnier zu gewinnen.“ Hört, hört.

Vorbereitung auf das Spiel gegen PSG

Bis zum Aufeinandertreffen am Samstag haben die Bayern, die noch am Abend per Charterflug in ihr Team-Basecamp nach Orlando zurückflogen, eine knappe Woche Zeit. „Die sechs Tage sind deshalb nicht unwichtig, weil das Spiel gegen Flamengo viel Kraft gekostet hat“, gestand Kompany.

Einige Spieler wie Neuer und Goretzka verwiesen darauf, dass man PSG in dieser Saison bereits bezwungen habe. Ende November war das. Mit 1:0, inmitten der langen Ligaphase dieser Königsklassen-Ausgabe. „Aber zu Hause ist auch immer was anderes“, bemerkte Goretzka. Doch wenn die Erinnerung daran, als PSG mit ziemlich schlechter Form daherkam, hilft – dann: bitte.

PSG als Favorit

Die Franzosen gewannen ihr Achtelfinale der Klub-WM am Sonntagmittag gegen Lionel Messis Inter Miami locker und souverän mit 4:0 und „konnten sich schonen. Nach dem 4:0 gab es frühe Auswechslungen“, sagte Neuer. Ein Vorteil? Anyway.

Bayern ist nicht der Favorit. Im Mercedes-Benz-Stadium von Atlanta, einer anderen Welt. Ausgestattet mit einem hochmodernen System aus Heizung, Lüftung und Klimaanlage, das für eine angenehme Temperatur im Stadioninneren sorgt – unabhängig davon, ob das schließbare Dach geöffnet oder geschlossen ist.

PSG setzte sich am Sonntagabend locker gegen Lionel Messis Inter Miami durch.
PSG setzte sich am Sonntagabend locker gegen Lionel Messis Inter Miami durch. © Mike Stewart/dpa

Vergleiche mit Schalke

Wie auf Schalke, meinte einer der deutschen Reporter in Miami zu Neuer, dem gebürtigen Gelsenkirchener. Der antwortete trocken: „Klimatisiert ist es auf Schalke nicht, aber man kann das Dach schließen.“ Lachend fügte er hinzu: „Klimatisiert braucht man auf Schalke auch nicht, hier hilft es natürlich.“

Als der andere Ex-Schalker Goretzka, geboren in Bochum und somit auch ein Kind des Ruhrgebiets, in der stickigen Luft der auf wenige Quadratmeter komprimierten Medienrunde die frohe Kunde vernahm, antwortete er erfreut: „Ah, das wusste ich nicht. Hört sich gut an. Wir werden mit einer breiten Brust in das Spiel gehen und hoffen, dass etwas geht.“ Beim Hallen-Kick.

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