Hoeneß und der umgedrehte Campino

Uli Hoeneß erklärt in einem Radio-Interview, warum ihm der Tote-Hosen-Sänger inzwischen sympathisch ist, warum er Willi Lemke nie verzeiht – und wieso er so gern böllert.
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Schockiert von den Szenen in Berlin: Bayern-Präsident Uli Hoeneß
Wolfgang Zink Schockiert von den Szenen in Berlin: Bayern-Präsident Uli Hoeneß

Uli Hoeneß erklärt in einem Radio-Interview, warum ihm der Tote-Hosen-Sänger inzwischen sympathisch ist, warum er Willi Lemke nie verzeiht – und wieso er so gern böllert.

MÜNCHEN Am Samstag feierte der FC Bayern Geburtstag, vor 110 Jahren wurde der Verein gegründet. Gefeiert wird rund um das Heimspiel gegen den Hamburger SV (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht begonnen), nach der Partie wird in der Allianz Arena ein großes Feuerwerk gezündet. Und das sicher auch auf persönlichen Wunsch von Präsident Uli Hoeneß, der sich selbst ja als „Pyromanen“ bezeichnet.

In der Bayern-3-Sendung „Stars und Hits“ mit Moderator Thorsten Otto verriet Hoeneß, seit wann und wie er seine Böller-Leidenschaft pflegt: „Unser Großvater mütterlicherseits war früher an Silvester ab 23.30 Uhr ganz nervös mit seinen paar Böllern und Raketen – viel Geld hatte er natürlich nicht. Er hat dann alles aufgebaut. Wir haben uns nichts gewünscht, wichtig war die Böllerei.“

Und es gibt noch einen zweiten Knaller-Anlass. Hoeneß: „Wir haben ja auch eine Wohnung in der Schweiz, am 1. August ist dort Nationalfeiertag und da wird ordentlich geschossen. Ich besorge mir dann ein, zwei Pakete mit Raketen. Da kauft man so einen Riesen-Karton, da sind dann 100, 120, ach 150 Schuss drin. Dann zündet man das an, macht sich schöne Musik und dann gehen die Dinger hoch – das ist ein Traum.“

Was Hoeneß in „Bayern3“ sonst noch verriet – der Präsident über:

Sein Privatleben: „Viele Prominente machen den Fehler, dass sie ihr Leben auf dem Serviertisch ausbreiten. Das habe ich nie gemacht. Es gibt das offizielle Bild des Uli Hoeneß, wie er seinen Job macht, wie er für Bayern arbeitet, und dann gibt es so Kleinigkeiten, was er privat macht. Da ist so eine riesige Lücke, und darauf bin ich stolz. Wenn ich die Tür bei uns zu Hause am Tegernsee zumache, dann gibt's nur noch Kuno, unseren Schäferhund, und die Familie, meine Frau. Wenn sie übrigens mal Ulrich sagt, dann weiß ich, jetzt muss ich aufpassen. Dann wird's ernst. Sonst nennt sie mich schon Uli.“

Sein Lebensmotto: „Jeder, mit dem ich verbunden bin, mental, freundschaftlich oder als Mitarbeiter, der weiß, dass er nicht verlieren kann. Wenn ich aber ungerecht behandelt werde oder so unsachlich gearbeitet wird, dann kann ich wild werden! Solange ich alle meine sieben Sinne beisammen habe und genug Geld sowie genug Verbindungen und Einfluss, bin ich sehr selbstlos. Das größte Glück ist, geben zu können. Je mehr ich habe, desto mehr gebe ich auch.“

Campino , den Sänger der Toten Hosen, der die Bayern einst in einem Song („Ich würde nie zum FC Bayern gehen!“) verunglimpfte: „Er ist befreundet mit Markus Babbel, und der hat ihn offenbar umgedreht und einiges erzählt, was den FC Bayern ausmacht. Er hat sich geändert und sieht den FC Bayern heute anders. Seine Leidenschaft für Fußball hat mir immer gefallen, er ist Fan von Liverpool und Fortuna Düsseldorf. Ich bin der Meinung: Leute, die sich für eine Sache, für den Fußball, so begeistern können, können keine Idioten sein.“

Willi Lemke: „Am Ende von 30 Jahren ist nur einer übrig geblieben, der ziemlich unversöhnlich ist, und das ist Willi Lemke - und da bin ich auch unversöhnlich. Ich habe es zwei, drei Mal versucht, aber er hat die Chancen nicht genutzt. Er hat sich Dinge geleistet, die ich nicht verzeihen kann. Ich bin mir sicher: Wenn er irgendwann in Not wäre, würde ich ihm wahrscheinlich helfen. Aber ich habe wirklich keine Lust, mit dem zum Abendessen zu gehen.“

Seine Träume: „Ich träume davon, dass die Welt in den nächsten Jahren besser wird, denn im Moment ist es eine Katastrophe.“ ps

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