Hoeneß: "Pep kommt, weil wir so nette Kerle sind"

Bayern-Präsident Uli Hoeneß spricht nach dem 6:1-Sieg im Pokal-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg über spektakuläre Tore, Matchwinner Shaqiri, Barcelona und Pep Guardiola.
fbo/SID |
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Frage: Uli Hoeneß, sind Sie stolz auf diesen FC Bayern?

ULI HOENESS: Ich bin total begeistert. Die Stimmung im Stadion war unglaublich, unheimlich! Wolfsburg hat lange gut gespielt, aber wir haben so viel Selbstvertrauen und fast Perfektion, dass sie aus wenigen Chancen Tore machen, fast alle spektakulär, das macht Spaß.

Besonders Xherdan Shaqiri dürfte Ihnen viel Freude bereitet haben. Kann er sich schon mit Franck Ribery messen, den er diesmal glänzend vertrat?

Shaqiri ist Shaqiri und Ribéry ist Ribéry und Ribéry ist unerreicht. Er hat heute sehr gut gespielt, aber da muss er noch lange warten, bis er so gut ist wie er.

Wie wichtig war es mit Blick auf Barcelona, dass Mario Gomez gleich dreimal getroffen hat?

Mario hat die guten Pässe, die sie ihm reingespielt haben, traumwandlerisch verwertet. Das ist im Allgemeinen die Aufgabe einer Nummer Neun und die hat er heute fantastisch gelöst.

Kann das Spiel als Maßstab für das Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona dienen?

Wir hatten ein paar Phasen, in denen wir Schwierigkeiten hatten – kurz vor dem 2:1 und danach. Aber bei uns sitzt im Moment eben fast jeder Schuss. Solche Spiele bringen noch mehr Selbstvertrauen, dass wir unbedingt brauchen - gegen einen Gegner wie Barcelona, der noch eine Klasse besser ist.

Gibt es bei Ihnen überhaupt noch Zweifel bei so einem Spiel?

Ich war in der Halbzeit schon etwas unruhig. Wenn wir nicht gleich das 3:1 machen, hätten wir Probleme kriegen können.

Zu einem anderen Thema. Sie haben unlängst vor spanischen Verhältnissen in der Bundesliga gewarnt. Wie wichtig ist die Solidarität im deutschen Fußball?

Wir sind der Meinung, dass die großen Vereine in Deutschland zurückstehen müssen, als Akt der Solidarität. Das ist natürlich im internationalen Vergleich ein großes Problem, weil Real und Barcelona über 100 Millionen Euro mehr aus Fernsehverträgen erzielen als wir. Wir müssen das durch größere Aktivitäten im Merchandise- und Sponsoring-Bereich versuchen aufzuholen, das ist nicht immer einfach. Auf der anderen Seite ist es aber auch unheimlich wichtig, dass wir solidarisch sind und unseren Beitrag leisten. In Spanien sind viele Vereine verschuldet. Bei so einer Verteilung der Gelder ist das aber auch extrem schwierig.

Trotz dieser Solidarität in der Bundesliga sehen Sie offenbar Warnzeichen. Wie könnte eine Lösung aussehen?

Ich finde schon, dass wir uns darüber Gedanken machen müssen, dass die oberen zwei, drei nicht den anderen davonlaufen. Ich habe dafür aber kein Patentrezept, ich habe das nur angemerkt. Wir sollten uns zusammensetzen - nicht nur ich und Herr Watzke (Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer Borussia Dortmund, d. Red.) - um darüber zu diskutieren. Vielleicht sehe ich es überspitzt, aber mein Bauch sagt mir, dass in der Bundesliga im Moment nicht alles in Ordnung ist.

War die Wirschaftlichkeit der Bundesliga auch ein Argument für Pep Guardiola, zum FC Bayern zu wechseln?

Nein, er ist zu uns gekommen, weil wir so nette Kerle sind. Das hat er uns immer wieder gesagt. Er glaubt, dass wir Typen sind, mit denen er über Fußball reden kann, die solide arbeiten und nicht mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. Das hat ihm gefallen.

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